Nordheims Wassermeister Klaus Urban ist seit 1972 Feuerwehrmann. Nach 20 Dienstjahren als stellvertretender Kommandant macht er einem Jüngeren Platz. Die Feuerwehrleute aus Nordheim und Nordhausen wählten bei der Jahreshauptversammlung Siegbert Uzelmaier zum Nachfolger.
Bürgermeister Volker Schiek bezeichnete den scheidenden stellvertretenden Kommandanten der Nordheimer Feuerwehr als einen „Feuerwehrmann par excellence“. Zusammen mit dem Lauffener Feuerwehrchef Heiner Schiefer verlieh er Klaus Urban die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes und dankte ihm, dass er sein Ehrenamt in den vergangenen zwei Jahrzehnten - auch als Gerätewart, Gruppen- und Zugführer - immer mit vollem Einsatz wahrgenommen habe.
In geheimer Wahl bestätigten die 34 Wahlberechtigten zuerst Kommandant Karl Wehler für weitere fünf Jahre in seinem Amt. In einer zweiten geheimen Abstimmung wurde Siegbert Uzelmaier zu Klaus Urbans Nachfolger bestellt.
Zum Auftakt der Hauptversammlung hatte Kommandant Wehler in seinem Jahresbericht darauf verwiesen, dass die Feuerwehr nicht nur für, sondern auch von ihren Einsätzen lebt. Gebe es diese Berechtigungsnachweise nicht, könnten in einer Zeit leerer Kassen die finanziellen Aufwendungen für die Feuerwehren leicht in Frage gestellt werden.
Die Nordheimer Floriansjünger hatten im zurückliegenden Jahr jedoch keinen Mangel an Gelegenheiten: Bei 38 Einsätzen brachten sie es auf insgesamt 504 Arbeitsstunden. Zusätzlich belastet war die Nordheimer Wehr durch den Trollinger-Marathon und den Blumensommer, was von der Gemeinde mit einem großzügigen Zuschuss für die Kameradschaftskasse gewürdigt wurde.
Diese beiden Großveranstaltungen werden die 48 aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nordheim auch in diesem Jahr wieder zusätzlich fordern, wobei der Blumensommer in einer abgespeckten Version geplant ist. Die Alterswehr mit ihren 19 Mitgliedern will ihre Kameraden auch in diesem Jahr wieder tatkräftig unterstützen.
Besonders stolz sind die Nordheimer auf ihre seit 1998 bestehende Nachwuchsabteilung. Im vergangenen Jahr hat Jugendwart Alexander Weiland mit 24 Buben und einem Mädchen immerhin 19 Übungen absolviert. Dabei konnte die Jugendfeuerwehr sogar auf ein eigenes Fahrzeug zurückgreifen, ein in Eigeninitiative wieder hergerichtetes, ausgesondertes Feuerwehrauto aus dem Jahr 1974.
Auf der Internetseite erfahren junge Leute allerhand Wissenswertes über die Arbeit der Jugendwehr. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann ist sehr angetan vom Engagement in den Jugendwehren: „Als ich vor zwölf Jahren nach Heilbronn kam, gab es gerade mal 200 Jugendliche in den Feuerwehren des Landkreises. Heute sind es weit über tausend.“
Dass die Nordheimer Wehr für ihr 24 Jahre altes Löschfahrzeug LF 8-TS dringend Ersatz braucht, weiß auch Hansmann. Doch weil im Landkreis Heilbronn aus dem Jahr 2003 ein Überhang von 14 nicht angeschafften Feuerwehrautos übernommen werden musste, sieht er so schnell keine Chance, dass die Nordheimer Feuerwehr ein 150 000 Euro teures Neufahrzeug erhält.
Das sieht Bürgermeister Volker Schiek ähnlich. So wird Kommandant Karl Wehler wohl erst kurz vor der nächsten Wahl mit einem neuen Löschfahrzeug rechnen können - falls das betagte LF 8-TS so lange durchhält.