Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Damit es möglichst nie brenzlig wird

Siegelsbachvon Stefan Maurhoff, HSt

Sein Handy ist immer an, da gibt es nix. \"Ich bin 24 Stunden in Rufbereitschaft, das ganze Jahr\", sagt Andreas Rudlof mit entschuldigendem Blick auf das ständig läutende Telefon. Aber er schränkt gleich lächelnd ein: \"Nur nicht im Urlaub.\" Wenn der Siegelsbacher Nachrichten aufs Handy bekommt, hat er allerdings keine Nichtigkeiten Marke Generation SMS auf dem Display, sondern brandheiße Infos. Oft sogar im Wortsinn.

Bundesweit unterwegs

Schließlich ist Rudlof Leiter der Flughafenfeuerwehr in Stuttgart und bekleidet als Experte zahlreiche Ehrenämter. So ist er seit einigen Monaten auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg (AGWF) und vertritt damit rund 6500 haupt- und nebenamtliche Wehrleute.

Wenn Rudlof erklärt, was er in dieser Funktion macht, muss er ein bisschen ausholen. \"Werkfeuerwehren sind Spezialisten für den abwehrenden Brandschutz\", sagt der Siegelsbacher. Schließlich kennen sich diese Floriansjünger, egal ob als Angestellte oder als Hauptamtliche, vor Ort bestens aus. \"Unser Ziel ist es aber, durch vorbeugenden Brandschutz dafür zu sorgen, dass Brände erst gar nicht entstehen.\"

Die Interessen der Werkfeuerwehren vertritt Rudlof nicht nur im Landesfeuerwehrverband, dem auch die Freiwilligen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren angehören. Sein neuester ehrenamtlicher Job führt ihn zu Sitzungen in ganz Deutschland. \"Man mischt auf allen Ebenen mit, auf kommunaler Ebene, im Land und im Bund.\"

Wenn es heiß hergeht, spielt alles mögliche eine Rolle: Bauvorschriften, Ausbildungsrichtlinien oder Brandschutzvorschriften etwa. Beispielsweise beim Thema EU-Arbeitszeitrichtlinien hat der Siegelsbacher ein Wörtchen mitzureden. Schließlich will er, dass die 24-Stunden-Dienste in der bisherigen Form erhalten bleiben: zu je einem Drittel als Dienst, als Bereitschaftszeit und als Ruhezeit. Brüssel will aber die Bereitschaftszeit der Arbeitszeit gleichsetzen. \"Da würde sich der Personalbedarf erhöhen\", warnt Rudlof. Einem Steckenpferd widmet sich der Chef der Flughafen-Wehr auf Landesebene: \"Wir sind momentan dabei, das Berufsbild Werkfeuerwehrmann / Werkfeuerwehrfrau als Ausbildungsberuf einzuführen.\" In anderen Bundesländern gibt es das bereits. Im Südweststaat kommt meinst der Quereinsteiger aus der Freiwilligen Feuerwehr zur Werkfeuerwehr. Weshalb der neue Ausbildungsberuf? \"Das gibt uns mehr Sicherheit bei der Personalplanung.\"

Ehrenämter

Die Reihe der Ehrenämter Rudlofs ist lang: Neben seinem Amt als Landesvertreter im Werkfeuerwehrverband Deutschland ist er Präsidiumsmitglied im Landesfeuerwehrverband, Kreisausbilder im Kreis Esslingen und Schiedsrichter für Geschicklichkeitsfahren beim Feuerwehrleistungsabzeichen. Außerdem ist er Prüfer beim der International Security Academy, bei der er sich zum zertifizierten Fachplaner und Sachverständigen für Brandschutz weitergebildet hat. Und ganz nebenbei arbeitet er an seinem Diplom-Wirtschaftsjuristen FH. Schließlich will er auch bei den rechtlichen Aspekten am Ball bleiben.

Bild 2: Ungewöhnlicher Arbeitsplatz: Als Chef der Feuerwache auf dem Flughafen Stuttgart koordiniert Andreas Rudlof auch Übungen wie diese. (Foto: Archiv/Maurhoff)