Bis zum Jahr 2014 bestand die Freiwillige Feuerwehr Ilsfeld aus den „typischen Abteilungen“: den aktiven Kameraden, der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung. Außerdem hat die Feuerwehr Ilsfeld noch einen Spielmannszug, auf den sie sehr stolz ist, denn im Landkreis Heilbronn gibt es nur zwei Spielmannszüge und zwei Feuerwehrkapellen. Jährlich findet für alle Mitglieder der Feuerwehr Ilsfeld ein sogenannter Kameradschaftsabend statt. Dabei geht es, wie der Name schon verrät, um die Kameradschaft, das gemütliche Beisammensein und den Austausch unter allen Mitgliedern. Hierfür überlegten sich unterschiedliche Gruppen immer verschiedene Aufführungen und Programmpunkte.
Die Leiterin und Stabführerin unseres Spielmannszuges, Evelyn Schneider, hatte die Idee am Kameradschaftsabend ein schwäbisches Theaterstück aufzuführen. Die Truppe war schnell zusammengestellt und so war im Januar 2015 das erste Mal seit langer Zeit eine Theatergruppe der Feuerwehr Ilsfeld auf der Bühne. Das Stück „Dronter ond drüber“ war ein großer Erfolg und die Schauspieler hatten einen solchen Spaß, dass beschlossen wurde, für das Jahr darauf wieder ein neues Stück einzustudieren. Es hatte den schwäbischen Titel „Iber d’Zong g’stolpert„. Alle Zuschauer waren bei den beiden Aufführungen sehr begeistert vom Talent unserer Theatergruppe.
Die zehn Mitglieder unserer Theatergruppe „D’Flammebatscher“ (Corinna Drescher, Martin Frank, Steffi Heber, Elke Lutz, Steffi Lutz, Ute Philipps, Walter Sauer, Martin Schäfer, Fabian Vogt und Evelyn Schneider) waren der Meinung, dass die vielen Proben für nur eine Aufführung fast zu schade wären. Immerhin stehen pro Theaterstück mindestens 15 Abende mit Proben an. Und zu den Proben fürs Theaterstück kommen ja noch die regulären Feuerwehrübungen, Jugendfeuerwehrabende, Spielmannszugproben oder sonstigen Hobbys hinzu. Nach ein paar Überlegungen hatte Evelyn Schneider als Leiterin und Regisseurin der Theatergruppe die passende Idee. Es sollte eine Art Gemeindenachmittag in der Gemeindehalle für die Bevölkerung stattfinden. Zusammen mit Kommandant Steffen Heber kam man dann zu dem Entschluss, die Einnahmen aus diesem Event der „Anton Pecoroni Kameradschaftshilfe“ zukommen zu lassen.
Die „Anton Pecoroni Kameradschaftshilfe“ wurde am 30. Januar 1982 von den im Kreisfeuerwehrverband zusammengeschlossenen Feuerwehren des Landkreises und der Stadt Heilbronn als „Kameradschaftshilfe“ gegründet. Einer der Hauptinitiatoren war der damalige Kreisbrandmeister Anton Pecoroni. Nach seinem Tod erhielt die Stiftung zu seinem Gedenken ihren heutigen Namen. Der Verein dient der zusätzlichen sozialen Unterstützung von aktiven Angehörigen der Mitgliedsfeuerwehren sowie deren Jugendabteilungen bei tödlichen Feuerwehrunfällen, bei tödlichen Unfällen im privaten Bereich, bei im Dienst erlittenen Erkrankungen mit Todesfolge, (z.B. Herzinfarkten u.ä.) oder bei völliger Invalidität als Folge von Feuerwehrunfällen. Damit soll den betroffenen Feuerwehrangehörigen und Familien schnell und unbürokratisch eine einmalige finanzielle Hilfestellung gegeben werden.
Es wurde kurzerhand ein Termin - möglichst im ersten Quartal des Jahres - gesucht, damit nicht zu viel Zeit ins Land ging und die Schauspieler ihren einstudierten Text nicht vergaßen. Zusammen mit dem Spielmannszug, den aktiven Kameraden und der Altersabteilung wurde der erste Wohltätigkeitsnachmittag Anfang März 2016 veranstaltet. Die Hoffnung dabei war, dass ein paar Besucher kommen würden. Schon eine halbe Stunde nach Saalöffnung wurden wir jedoch buchstäblich von den Besuchern überrannt. Bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Vesper konnte die Veranstaltung in der – bis auf den letzten Platz besetzten – Gemeindehalle beginnen. Aber dank der vielen freiwilligen Helfer aus der aktive Wehr, dem Spielmannszug und der Altersabteilung konnten wir das Ganze stemmen. Im Programm hatten wir als erstes die Fahnenschwinger Trääs aus Sulzbach (lieb gewonnene Freunde des Spielmannzuges, die den Zug auch öfters mit den Wappen der Gemeinde Ilsfeld bei Umzügen begleiten). Gemeinsam marschierten der Spielmannszug und die Fahnenschwinger in die Halle ein. Nach einem kurzem Stehkonzert begrüßten wir die Tanzgruppe des DRK unter der Leitung von Renate Vogt auf der Bühne. Es folgte eine kurze Umbaupause, bevor dann endlich „D’Flammebattscher“ mit „Iber d’Zong g’stolpert„ ihren Auftritt hatten. Es war ein wunderbarer, lustiger und gemütlicher Nachmittag. Und das Beste daran waren die Einnahmen und Spenden in Höhe von 1.200 Euro zugunsten der „Anton Pecoroni Kameradschaftshilfe“.
Mittlerweile ist die Theatergruppe, nach einem Beschluss des Feuerwehrausschusses und durch die Unterstützung der Gemeinde Ilsfeld, sogar ein Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Ilsfeld geworden. Der Wohltätigkeitsnachmittag wird im März 2017 auf Grund großer Nachfrage mit einem neuen Theaterstück wiederholt. Der Reinerlös von diesem Nachmittag werden wir wieder der „Anton Pecoroni Kameradschaftshilfe“ zukommen lassen.