1999 wurde die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Widdern gegründet. Nun haben die ersten der damaligen Gründungsmitglieder nach ihrem Wechsel in die aktive Abteilung den Lehrgang für Atemschutzgeräteträger erfolgreich bestanden, darunter auch zwei Frauen.
Sind die neuen Atemschutzgeräteträger der Widderner Freiwilligen Feuerwehr (von links): Christian Walch, Ilka Denninger, Carolin Schlägel, Kai Wöhrbach und André Butscher. (Foto: Michael Reinert)
Ein nicht alltägliches Hobby haben sich Carolin Schlägel (21), Ilka Denninger (21), André Butscher (21), Kai Wöhrbach (20) und Christian Walch (19) herausgesucht. Sie sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.
Was hat sie zu diesem Hobby bewogen? Mein Vater ist der Feuerwehrkommandant, und er wollte eine Jugendfeuerwehr gründen. Da hab ich halt mitgemacht. Für Carolin war die Sache vor sechs Jahren
schnell klar. Die übrigen wollten sie nicht alleine lassen und gingen als Clique mit in die neue Jugend-wehr.
Sie sind alle geblieben. Jetzt gehören sie als Atemschutzgeräteträger zur Speerspitze der Feuerwehr. Diese müssen immer zuerst ran an den Brand, rein in den Qualm - ohne zu wissen, was sie dort erwartet. Selbst bei ganz gewöhnlichen Autobränden werden sie wegen der giftigen Verbrennungsdämpfe zuerst eingesetzt.
Es gibt viel Kunststoff in den heutigen Fahrzeugen. Haben sie Angst vor der neuen Aufgabe? Angst darf man nicht haben , meint Ilka, aber Respekt. Leichtsinn ist genauso gefährlich wie Furcht.
Einen fitten Eindruck machen alle fünf. Atemschutzgeräteträger kann nicht jeder werden. Ohne Gesundheitsprüfung geht nichts: Belastungs-EKG, Röntgenaufnahme der Lunge, Blutuntersuchung, Seh- und Hörtest. Das wiederholt sich alle paar Jahre.
Auch die Brandstrecke für die Atemschutzgeräteträger hat ihre Tücken. Es geht eng und hindernisreich her. Bei jedem Durchgang werden die Verhältnisse schlechter. Beim ersten ist es noch schön hell, dann nur noch mit Notbeleuchtung, dann ganz dunkel und zum Schluss Dunkelheit mit Nebel. Außer den Reflexstreifen an der Jacke sieht man nichts mehr. Das ist nichts für Leute mit schwachen Nerven und Platzangst.
nicht immer zu besten Zeiten. Unangenehm wird es, wenn du im Winter zum dritten Mal wegen Schneebruch aus dem Bett gerissen wirst. Du bist müde, die Kleidung ist nass und klamm, die Stiefel sind durchweicht und kalt. Dann kommen schon Zweifel am Hobby.
Am schönsten sind die Einsätze, die gut ausgehen, bei denen Personen gerettet wurden. Bereut hat sie den Gang zur Feuerwehr bisher noch nicht - die junge Elite der Widderner Wehr.