Anfang November ist es in Bonn beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) abgeholt worden. Gestern wurde das Löschfahrzeug LF-KatS in Grombach offiziell in Dienst gestellt. Groß ist die Freude, dass Bad Rappenau ein Löschfahrzeug des Katastrophenschutzes zugeteilt bekommen hat. Im Landkreis Heilbronn ist es das zweite seiner Art: Das erste steht seit wenigen Monaten in Eppingen.
Schlagkraft erhöht
LF-KatS, das ist die Abkürzung für \"Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz\". Das bekommt nur, wer über das passende Konzept und Personal verfügt. Zwar steht das Fahrzeug, wie Kreisbrandmeister Uwe Vogel betonte, den Feuerwehren auch im Alltag zur Verfügung: Aber es kann jederzeit zu Katastropheneinsätzen wie beispielsweise das Elbe-Hochwasser abberufen werden. Sowohl die Eppinger als auch die Rappenauer haben Leute, die bereit sind, mit dem Gefährt auszurücken.
Mit seiner Ausstattung erhöht das Fahrzeug nach den Worten des 2. Stellv. Kommandanten Axel Klumbach die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr und damit der Grundschutz der Bevölkerung ganz erheblich. Gleichzeitig verbesserten sich die Möglichkeiten der Überlandhilfe für Kirchardt und Siegelsbach oder bei Bedarf auch Hüffenhardt und Bad Wimpfen. Bei den beiden großen Bränden 2011, dem bei dem Dachdeckerunternehmen Geist in Kirchardt sowie dem auf der Hühnerfarm in Obergimpern, wäre das neue Fahrzeug bestimmt eingesetzt worden, so Klumbach: \"Wenn es denn schon da gewesen wäre.\"
Besonderheit
Die Anschaffung des 240 000 Euro teuren Fahrzeugs ist ein Glücksfall für die Kurstadt: Sämtliche Kosten für Ankauf, Treibstoff, ärztliche Untersuchungen der Atemschutzgeräteträger, Wartungs- und Reparaturkosten trägt der Bund. Das Fahrzeug ist außerdem keine Ersatzbeschaffung, sondern steht den Rappenauern zusätzlich zur Verfügung: \"Es kann passieren, dass es abgezogen wird: Wir können den Brandschutz vor Ort dann trotzdem gewährleisten\", betonte Axel Klumbach. Und noch eine Besonderheit zeichnet das LF-KatS aus: Es kann große Wassermengen über lange Wegstrecken befördern und passt daher perfekt zu dem 2010 von den Abteilungen Grombach und Obergimpern gegründeten Wasserförderungszug.
Kreisbrandmeister Vogel lobte das schlüssige und gut funktionierende Konzept dieses Teams ausdrücklich: Das habe die Vergabeentscheidung erst möglich gemacht. Vogels Wunsch ist es, diesen Fahrzeugtyp gleichmäßig zu verteilen. \"Die Stationierung im Landkreis Heilbronn ist noch nicht abgeschlossen\", betonte er.
Aufgetankt
Auf der 73,5 Quadratkilometer großen Fläche Bad Rappenaus liegen viele abgelegene Höfe. Sollte es dort zu einem Einsatz kommen, ist das neue Löschfahrzeug dabei. Es steht der gesamten Wehr zur Verfügung, hat seine Heimat aber bei der Abteilungswehr in Grombach: Das dort vorhandene Löschfahrzeug LF 8/6 wird nicht ausrangiert, sondern kommt als Ergänzungsfahrzeug nach Bad Rappenau.
Bei der kleinen Feier erinnerte der Katastrophenschutzbeauftragte des Landkreises Heilbronn, Hans-Eugen Zimmermann, noch einmal an eine nette Begebenheit: Als das Fahrzeug in Bonn abgeholt wurde, hatte die dortige Berufsfeuerwehr den Kameraden aus dem Norden Baden-Württembergs den Wassertank bereits aufgefüllt.
Aufgabe des Bundes
Insgesamt werden vom Bund 961 Löschfahrzeuge und 450 Fahrzeuge zur Wasserversorgung und -förderung an die Länder ausgegeben. Wann die nächsten Fahrzeuge im Landkreis Heilbronn eintreffen, kann Kreisbrandmeister Uwe Vogel derzeit noch nicht sagen. Bloß so viel: Weitere Feuerwehren sollen mit dem LF-KatS ausgestattet werden.