„Wir haben momentan die maximale Sicherheit auf den Autobahnen in Stadt- und Landkreis Heilbronn gewährleistet." Kreisbrandmeister Uwe Vogel ist überzeugt, dass mit dem überarbeiteten Feuerwehr-Einsatzplan für die Autobahnen einzelne „Pannen" jetzt beseitigt sind. Nach der Änderung 2004 waren vier Fälle dokumentiert, in denen die zweite Welle der Einsatzkräfte doppelt so lange zum Unglücksort unterwegs gewesen war (wir berichteten). Dabei sollte der Alarmplan eine Hilfe der kurzen Wege garantieren.
Bad Rappenau, Neuenstadt, Widdern, Untergruppenbach und Ilsfeld wurden als autobahnnahe Wehren neu in den Einsatzplan mit aufgenommen. Diese Ersthelfer erhalten bei größeren Notfällen Unterstützung von Heilbronn, Neckarsulm, Weinsberg und Möckmühl, die wie Bad Rappenau sowohl Ersthelfer als auch Ergänzungseinheit sind.
„Das ist eine Lösung, die rund ist und funktioniert", stimmt auch Eberhard Jochim, Kommandant der Heilbronner Berufsfeuerwehr, der am 1. Juni in Kraft getretenen neuen Konzeption zu. „Die Bürger haben die optimale Hilfe bekommen."
Was hat sich geändert? Eine Schwachstelle war das Weinsberger Kreuz. Hier wechselte die Zuständigkeit genau im Schnittpunkt, sagt der Kreisbrandmeister. Ortsfremde machen bei Unfällen oft ungenaue Angaben. Dem soll abgeholfen werden, indem die Neckarsulmer Feuerwehr nun den Knotenpunkt aus Richtung Mannheim durchfährt. „Wir brauchen jemanden, der das steuert", erwartet Vogel sich durch diese klare Zuordnung eine bessere Koordination der Einsatzkräfte, die sein Stellvertreter, der Neckarsulmer Kommandanten Hermann Jochim, nun übernimmt. „Anders ist das komplexe Kreuz nicht in den Griff zu kriegen", sagt der Kreisbrandmeister.
Keinen Sinn macht für ihn die Unterscheidung in Brandschutz und Technische Hilfeleistung. „Die Ersteinheit kann beides bis zu einer gewissen Schwere", begründet Vogel den Wegfall der Trennung.
Weil zum Beispiel die Heilbronner Berufsfeuerwehr über den Zubringer schneller an der Anschlussstelle Untergruppenbach auf der A 81 sei, löst sie die Weinsberger Kollegen im Abschnitt bis Ilsfeld als Ergänzungseinheit ab. Lajosch Miklosch glaubt zwar, dass auch „seine" Truppe aus Weinsberg genauso schnell vor Ort sei, kann jedoch mit der Neuregelung leben. „So wie der Plan jetzt ist, ist er in unserem Sinne." Dennoch fügt er kritisch an, dass das „Hauen und Stechen im Vorfeld" nicht hätte sein müssen. Man hätte auf partnerschaftliche Art zur Lösung kommen können. Den Weinsberger Kommandanten ärgert, dass Äpfel mit Birnen verglichen worden seien. Die Anfahrtszeit des Heilbronner Vorrüstwagens mit 3,5 Tonnen könne nicht zu dem rund elf Tonnen schweren, besser bestückten Rüstwagen der Weinsberger in Relation gesetzt werden. Vogel glaubt, dass sich mit der neuen Einteilung keiner mehr benachteiligt fühlt: „Unzufriedenheiten gibt es nicht mehr."
Er betont, dass alle neun Feuerwehren, die auf die A 6 und A 81 ausrücken, die notwendige Personalstärke und Leistungsfähigkeit besitzen. Die Tagesalarmsicherheit habe er sich schriftlich von allen Bürgermeistern bestätigen lassen.