Auch am Morgen nach dem verheerenden Feuer erfüllt in Löwenstein Brandgeruch die Luft. In dem kleinen Bergstädtchen gibt es derzeit kein anderes Gesprächsthema. Viele Bürger fühlen mit den betroffenen Familien.
Vor dem Gasthaus Lamm in der Ortsdurchfahrt steht Familie Assenheimer und blickt auf die Schäden: „Man wisse noch nicht, wie es weitergeht“, sagte die Wirtin Edelgard Assenheimer. Sie fühle eine völlige Leere.
Die Kripo und zwei Brandsachverständige waren am Mittag rund eine Stunde im begehbaren Teil des zerstörten Wohn- und Geschäftshauses in der Schulgasse. Ein Teil des Gebäudes ist akut einsturzgefährdet und wurde inzwischen mit Metallstreben abgestützt. Die Experten konnten keine neuen Erkenntnisse zur Brandursache gewinnen. „Wir kommen nicht ran, das ist das Problem“, sagte ein Kripobeamter.
Jetzt muss der einsturzgefährdete Teil des Gebäudes erst Stück für Stück abgetragen werden, eher die Sachverständigen alles genauer unter die Lupe nehmen können. Und das kann „ein bis zwei Wochen dauern“. Bis dahin wird dieser Teil der Schulgasse gesperrt bleiben.
Brandwache
Eine Feuerwehrmannschaft von sechs Leuten hielt in der Nacht auf Montag Brandwache. Bis zum Morgen loderten immer wieder kleinere Brandherde in der Schulgasse auf – an der Stelle, wo der Brand vermutlich ausgebrochen war. Noch immer ist die Schulgasse von Feuerwehrfahrzeugen blockiert. Die B39 ist nach wie vor einseitig gesperrt, eine Ampel regelt den Verkehr.
Die Polizei geht nach ersten Schätzungen von einem Gesamtsachschaden von mehr als einer Million Euro aus. Im Laufe der Löscharbeiten erlitten zwei Feuerwehrmänner leichte Verletztungen durch Rauchgasvergiftungen.
Der Großbrand hatte am Sonntag vier Häuser in der Schulgasse und in der Ortsdurchfahrt erfasst.
Fotos: Heilbronner Stimme