Die Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm mit ihren drei Abteilungen kann den Brandschutz der Bevölkerung und die technische Hilfeleistung auf örtlicher und überörtlicher Ebene rund um die Uhr gewährleisten. Um diese Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, braucht die Feuerwehr aber in den nächsten fünf Jahren zusätzliche Mitglieder. Zu diesem Ergebnis gelangt die zweite Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans 2020, die der Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis nahm.
AktuellerâÂÂStand Dieser Plan, der alle fünf Jahre fortgeschrieben wird, dokumentiert den aktuellen Stand der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Neckarsulm und definiert die erforderlichen Mittel zur Gefahrenabwehr. Auch die zweite Fortschreibung stammt von Fabian Müller, dem Leiter der Integrierten Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart. Er ist langjähriges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsulm und erläuterte das Werk im Gemeinderat. Bezogen auf die Gesamtpersonalstärke fehlen laut Bedarfsplan 16 Feuerwehrleute. Die Mitgliederzahl ist nahezu konstant und liegt derzeit bei 104. Benötigt werden vor allem weitere Atemschutz-Geräteträger.
HauptamtlicheâÂÂStelle Weiter besteht Bedarf im hauptamtlichen Bereich, der analytisch zu betrachten ist. Müller empfahl, eine Arbeitsgruppe „Personalerhaltung und -gewinnung“ zu gründen. Sie soll ein ganzheitliches Anwerbekonzept entwickeln und den Aufgabenumfang im hauptamtlichen Bereich analysieren. Das Ergebnis könnte eine weitere hauptamtliche Stelle sein.
Zentraler Bestandteil des Bedarfsplans sind die Neu- und Wiederbeschaffungsmaßnahmen in Höhe von 784âÂÂ000 Euro. Benötigt wird ein zweiter Mannschaftstransportwagen zum Personen- und Materialtransport. Dieses Kleinfahrzeug soll abteilungsübergreifend eingesetzt werden und auch den Mitgliedern der gemeinsamen, größeren Jugendabteilung (siehe Stichwort) zur Verfügung stehen. Als zweites geländegängiges Fahrzeug soll ein Gerätewagen-Transport mit Trupp-Kabine beschafft werden. Dieses Logistikfahrzeug ersetzt den 35 Jahre alten Schlauchwagen.
Neu geplant sind drei Rollwagenmodule „Unwetter“, je eines pro Abteilung, drei Rollwagenmodule „Vegetationsbrand“, die bei der Abteilung Neckarsulm stationiert werden und drei Rollwagenmodule „Poolkleidung“ für den abteilungsübergreifenden Einsatz. Die Poolkleidungsmodule ermöglichen den Einsatzkräften, kontaminierte Einsatzkleidung direkt an der Einsatzstelle zu wechseln. Außerdem soll 2020 noch der Abrollbehälter „Energie“ angeschafft werden, der einen großen Stromgenerator sowie einen Rollwagen mit kleineren Stromerzeugern, Flutlichtstrahlern und Lichtmasten beinhaltet. Mit dieser Ausrüstung kann die Feuerwehr im Fall eines großflächigen Stromausfalls die Energieversorgung provisorisch wieder herstellen. Schließlich soll der vorhandene VW Caddy durch einen neuen kleinen Gerätewagen-Transport ersetzt werden.
Gestrichen Nicht weiterverfolgt wird die Ersatzbeschaffung des Mehrzweckbootes (MZB) der Abteilung Neckarsulm. Das alte wurde inzwischen generalüberholt und kann weiter eingesetzt werden. Auch auf den Abrollbehälter „Unterkunft/Führung“ wird verzichtet. Dieser kann im Bedarfsfall von der Feuerwehr Heilbronn angefordert werden. Durch den Verzicht auf diese beiden Anschaffungen werden rund 80âÂÂ000 Euro einspart.
Auch zur Verbesserung der baulichen Situation enthält der aktuelle Bedarfsplan Vorschläge. So wird empfohlen, das Feuerwehrhaus Obereisesheim bis 2025 zu erweitern. Um die Zufahrt zur Feuerwache Neckarsulm in der Seestraße zu erleichtern, soll eine Neuarrondierung geprüft werden. Diese könnte mittelfristig über das städtische Grundstück SeestraßeâÂÂ5 führen. Dies böte auch die Möglichkeit, die Halle Nord im Bereich der bestehenden Zufahrt um einen Stellplatz für Abrollbehälter zu erweitern.