Beim Tag der offenen Tür präsentierte sich die Oedheimer Feuerwehr von ihrer besten Seite: Nach dem Genuss von Krustenbraten mit Spätzle und Salat ließen sich zahlreiche Zuschauer die Unfallsimulation beim alten Friedhof nicht entgehen, bei der 22 Feuerwehrleute zeigten, was bei einem brennenden Wohnwagen und eingeklemmten Unfallopfern zu tun ist.
„Halt dir die Ohren zu“, empfahl ein fürsorglicher Vater seinem Sohn. Doch dafür hatte der Junior keine Zeit, als der Löschzug mit insgesamt drei Fahrzeugen unter lautem Sirenensignal heranbrauste. Wie im vergangenen Jahr war ein roter Pkw in einen Wohnwagen gekracht. Besondere Zugabe diesmal: ein Brandeinsatz. Das Gefährt begann kräftig zu rauchen und musste mit Schaum gelöscht werden.
Schere Auch das DRK Bad Friedrichshall war bei der Schauübung dabei. „Es geht nicht so sehr um Schnelligkeit“, erläuterte Kommandant Sven Kübler die Personenrettung, die „so schonend wie möglich“ ablaufen solle. Man wisse nicht, welche Verletzungen vorliegen. „Der Notarzt gibt in dem Fall deshalb den Ton an.“ Die imaginär Verunglückten schien es ordentlich erwischt zu haben: Nachdem erst Günter Traub auf der Bahre zum Rettungswagen transportiert wurde, musste die eingeklemmte Alexandra Haag mit der Schere herausgeschnitten werden. Ende gut, alles gut: Unter dem Beifall der Zuschauer hieß es für die Feuerwehrleute: „Zum Abmarsch fertig“. Zurück zum Festgelände beim Feuerwehrhaus, wo ein Buffet mit 30 selbstgebackenen Kuchen wartete.
Dort waren drei der insgesamt sechs motorisierten Feuerwehrfahrzeuge aus Degmarn und Oedheim zu besichtigen. Sie hatten es Leandro Scholl (10) besonders angetan, der sich als Angehöriger der Bad Friedrichshaller Jugendfeuerwehr vor allem für deren PS-Zahl interessierte.
Auto Über 73 Aktive in der Einsatzabteilung und 22 Jungs und Mädchen in der Jugendfeuerwehr verfügt Oedheim. Jennifer Prinz erkundigte sich für ihren Sohn Fabian (4), der sich am Spritzenhäuschen vergnügte, bei Kommandant Kübler nach dem Eintrittsalter. Sie erfuhr: Noch sechs Jahre muss er warten, doch früh übt er sich bereits jetzt: „Daheim wird immer mit dem Feuerwehrauto gespielt.“
Etliche befreundete Wehren schauten vorbei. Die weiteste Anreise hatten die acht Feuerwehrleute aus dem hessischen Launsbach, die die Gelegenheit zu einem Besuch bei der Oedheimer Wehr und ihrem passiven Mitglied Axel Amlung nutzten. Neben leckerem Bauernhofeis machte die Jugendfeuerwehr auf ein brennendes Problem aufmerksam: Sie verkaufte zum Selbstkostenpreis Rauchmelder, die ab sofort in allen Neubauten und ab dem Jahr 2015 auch in bestehenden Gebäuden Pflicht sind.
Bild: Horrorunfall vor dem alten Friedhof: Bei einer Schauübung stellte die Oedheimer Feuerwehr ihr Können unter Beweis. (Foto: Ute Plückthun)