Gut 70 Mitglieder der Gesamtfeuerwehr Güglingen waren bei der Hauptübung im Einsatz. Das Szenario: Ein Kellerbrand in der Eibensbacher Grundschule.
Die Floriansjünger hatten dabei gegen mehrere Komponenten zu ?kämpfen?: das Feuer in der Schule, die Gebäudesicherung der angrenzenden Blankenhornhalle und Temperaturen von über 32 Grad Celsius. Außerdem war da noch der Zeitdruck, den die ?Klinsmänner? bei der Fußball-WM vorgegeben hatten. Schließlich wollten die Männer rechtzeitig fertig sein, um das Achtelfinale zu sehen.
Unter diesen Voraussetzungen hatte der Eibensbacher Abteilungskommandant Erich Xander ein gewisses Einsehen. Allerdings merkte er bei seiner kurzen Manöverkritik an: ?Wir hätten sicher noch das eine oder andere Szenario einflechten können, doch haben wir wegen der hohen Temperaturen und der Fußball-WM darauf verzichtet.? Er erntete dafür dankbaren Applaus.
Die Feuerwehren in allen drei Stadtteilen waren informiert, dass sie am Samstag ausrücken müssen. Der Einsatzort wurde aber erst kurz vor Übungsbeginn mitgeteilt: Ein Kellerbrand in der Eibensbacher Grundschule, verrauchte Treppenräume und eingeschlossene Schulkinder im Obergeschoss.
Per Sirene und Funk wurde um 16.05 Uhr die Alarmierung ausgelöst. Die Eibensbacher hatten ?Heimvorteil?: Das Gerätehaus liegt direkt im Schul- und Hallenbereich. So war klar, dass kurz nach der Alarmierung die erste Löschwasserversorgung aufgebaut und Rettungsleitern zum Obergeschoss des Schulhauses angelegt wurden.
Kurz darauf kamen auch die Feuerwehrleute aus Güglingen und Frauenzimmern an den Übungsort. Während sich die Retter aus Frauenzimmern um Gebäudesicherung und Wasserversorgung kümmerten, waren die Güglinger um Brandbekämpfung und ?Entrauchung? des Treppenhauses bemüht. Mit dem so genannten Druck-Lüfter war dies schnell geschehen. Rasch gingen die Eibensbacher mit ihren Güglinger Kameraden auf Personensuche und Menschenrettung.
Um 16.26 Uhr war alles erledigt. Bei der Manöverkritik stellte Abteilungskommandant Erich Xander keine Schwierigkeiten fest. Bürgermeister Klaus Dieterich dankte für den Einsatz und merkte an: ?Ein denkbar ungünstiger Termin.? Dann überbrachte er die gute Botschaft, dass die Stadt am 23. Juni den Zuschussbescheid für die Anschaffung des Ersatz-Fahrzeuges für die Eibensbacher Feuerwehrabteilung erhalten habe.
Der stellvertretende Kommandant der Gesamtwehr, Bernd Neubauer, hatte den Übungsablauf genau beobachtet und sich eifrig Notizen gemacht. Im Namen von Stadtbrandmeister Manfred Rapp (er weilt zur Kur) dankte Neubauer seinen Kameraden: ?Mir sind aber ein paar Dinge aufgefallen, die wir bei den Übungsabenden ansprechen und verbessern können.?
Um 16.46 Uhr war dann auch dieses Prozedere beendet und schnell strömten die Floriansjünger in die Fahrzeughalle, wo schon Getränke und eine stärkende Brotzeit aufgebaut waren - Fernsehapparat inbegriffen, versteht sich.
Bild: Über Leitern wurden die Mädchen und Jungen bei der Hauptübung von den Feuerwehrleuten aus dem Eibensbacher Schulgebäude gerettet. (Foto: Roland Baumann)