Es gibt Hinweise darauf, dass das Feuer im Wohnhaus in Neuenstadt im Kinderzimmer ausbrach. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Anhaltspunkte für einen technischen Defekt gebe es nicht.
Es gibt nach Angaben von Heilbronner Polizei und Staatsanwaltschaft nun Hinweise darauf, dass der schwere Brand am Sonntagmorgen in Neuenstadt am Kocher im Kinderzimmer ausgebrochen ist. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Wie berichtet, waren vierjährige Zwillingskinder ums Leben gekommen. Ein technischer Defekt sei nicht festgestellt worden, heißt es weiter. Vermutlich hat einer der vierjährigen Jungen - oder beide zusammen - mit Feuer gespielt.
Wie Polizeisprecher Gerald Olma sagt, habe es einen entsprechenden Vorfall bereits einmal in der Vergangenheit gegeben. Das hätten Ermittlungen ergeben. Details nennt Olma aber nicht. „Die Ermittlungen laufen noch.“
Ermittlungen sind logische Folge
Weiter berichten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in der Dachgeschosswohnung in der Lessingstraße nach derzeitigem Stand „die ursprünglich angebrachten Rauchmelder nicht mehr vorhanden oder außer Betrieb“ gewesen seien. Es seien Ermittlungen gegen den 29-jährigen Familienvater aufgenommen worden - wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung.
Mit ihrem Schicksal seien die Familie und der Vater „schon genug gestraft“, sagt Polizeisprecher Gerald Olma. Letztlich entscheide die Staatsanwaltschaft, wie und ob etwas bestraft werde. Entsprechende Ermittlungen seien bei einem solchen Verdacht logische Folge.
Es sei nicht auszuschließen, dass die Folgen des Brandes durch ordnungsgemäß angebrachte und funktionsfähige Rauchmelder abgemildert worden wären, heißt es. Die Ermittlungen beträfen den Vater, so Olma, weil es Hinweise darauf gebe, dass er die Rauchmelder abmontiert habe.
Identität der Todesopfer bestätigt
Ermittler des Landeskriminalamts hatten in den vergangenen Tagen den Brandort untersucht. Anhaltspunkte für einen technischen Defekt habe man nicht feststellen können, teilt die Polizei mit. Eine Fremdeinwirkung und damit eine Gewalttat hatte man bereits am Montag ebenfalls ausgeschlossen. Polizeilich bestätigt ist nun auch, dass es sich bei den im Dachgeschoss gefundenen Leichnamen um die vierjährigen Zwillinge der Familie handelt. Untersuchungen hätten das ergeben.
Am Sonntagmorgen waren um 6 Uhr mehrere Notrufe bei der Polizei eingegangen, weil der Dachstuhl des Hauses brannte. 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei sowie Notfallseelsorger rückten an. Der Familienvater, die 27 Jahre alte Mutter sowie ein achtjähriger Bruder der Zwillinge erlitten schwere Verletzungen bei dem Brand.
Viele Menschen in Neuenstadt sind fassungslos über das Geschehen und in tiefer Trauer. Heute gibt es zwischen 13 und 15 Uhr in der Stadtkirche St. Nikolaus die Möglichkeit, in einem Raum der Trauer und Stille zusammenzukommen. Das Angebot richtet sich an alle, die von der Brandkatastrophe betroffen sind und einen Ort der Trauer und Stille brauchen. In ein Buch können Gebete und Gedanken eingetragen werden.