In den Abendstunden des 22.08. wurde die Feuerwehr Lauffen im Rahmen einer Einsatzübung zu einem Brand in der Lauffener Rathausburg mit zwei vermissten Personen alarmiert.
Weil das Rathaus nur mit einer internen Brandmeldeanlage ausgestattet ist, verständigte ein städtischer Mitarbeiter, nach eingelaufenem Alarm und erster Kontrolle unmittelbar über Notruf 112 die Feuerwehr.
Für den alarmierten Löschzug gestaltet sich die Einsatztätigkeit etwas schwieriger als sonst, da die Rathausburg auf der Vogelinsel zwischen Altem Neckar und Schifffahrtskanal liegt und hier als Zufahrt nur eine einspurig befahrbare und auf eine zulässige Nutzlast von 6 Tonnen begrenzte Brücke führt. Ein direktes Anfahren mit den Großfahrzeugen oder der Einsatz der Drehleiter scheiden somit aus. Weiter kommt erschwerend hinzu, dass es sich beim Rathaus um ein historisches Gebäude mit vergitterten Fenstern im Erdgeschoss und einer verwinkelten Bauweise handelt.
Beim Eintreffen an der Rathausburg wurde Einsatzleiter René Irion bereits vom städtischen Mitarbeiter empfangen und von diesem über eine Brandausbruch im 1. Obergeschoss und über die zwei noch im Gebäude vermissten Kollegen informiert, welche sich noch im 1. und 2. Oberschoss aufhalten müssten.
Schnell veranlasste Einsatzleiter Irion den Aufbau einer Löschwasserversorgung über die Brücke und die Personensuche im Rathausgebäude. Da ein Mitarbeiter im Dachgeschoss lauthals auf sich aufmerksam machte, sollte eine Personenrettung mit der Schiebleiter über den auf dem Dach installierten Fluchtbalkon erfolgen. Dieser Fluchtbalkon wurde vor einigen Jahren als zweiter Rettungsweg auf das Rathausdach gebaut. Mit Unterstützung konnte der städtische Mitarbeiter, gesichert durch die Feuerwehr, selbst unverletzt die Leiter hinabsteigen, wo er bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut worden ist.
Durch zwei Trupps unter Atemschutz erfolgte zeitgleich die Personensuche im Rathausgebäude. Durch die im Rathaus verbauten Brandabschnittstüren, welche sich bei Alarmauslösung vorschriftsmäßig geschlossen hatten, wurde die Rauchausbreitung im Gebäude relativ eingegrenzt. Obligatorisch erfolgte zudem eine Überdruckbelüftung des Gebäudes. Schnell konnte in einem Büroraum eine bewußtlose Person aufgefunden werden, welche unmittelbar aus dem Gebäude verbracht und an den Rettungsdienst übergeben wurde. In einem weiteren Raum konnte dann ein Kopierer festgestellt werden, welcher offenbar in Folge eines technischen Defekts in Brand geraten ist.
Nach dem Ablöschen des defekten Kopierers verkündete Einsatzleiter Irion dann Einsatzende. Anschließend hatten die Einsatzkräfte noch die Möglichkeit, sich unter entspannten Bedingungen ein Bild von der Örtlichkeit und den räumlichen Bedingungen zu machen.