"Es verdichten sich die Hinweise, dass das Feuer möglicherweise durch einen technischen Defekt im Bereich der Photovoltaikanlage entstanden ist", teilt Polizeisprecher Harald Schumacher mit.
Nachdem am Rosenmontag ein Großbrand das Böckinger Freizeitland Trampoline völlig zerstört hat, sind das die ersten Erkenntnisse der Ermittler. Trotz schwieriger Untersuchungsbedingungen hätten die Gutachter feststellen können, dass sich die Flammen vom Dach der ehemaligen Tennishalle her ausgebreitet haben, dort, wo die Photovoltaikanlage installiert gewesen sei.
Diese Vermutung hat auch der Besitzer Thomas Thoma noch am Tag des Brandes geäußert. Mitarbeiter hätten gesehen, dass das Feuer an diesem Teil des Daches ausgebrochen ist. Noch liegt der abschließende Bericht der Brandermittler nicht vor. So lange will sich die Zeag, der die Anlage gehörte, auch nicht zur Sache äußern.
Peter Haug aus Nordheim hat vor 20 Jahren die erste Photovoltaikanlage in Heilbronn installiert. Inzwischen sind es rund 250 pro Jahr. Dass eine Anlage einen Brand verursacht hat, sei ihm noch nicht untergekommen. "Grundsätzlich geht von Photovoltaikanlagen keine größere Gefahr aus als von anderen Elektrogeräten, wie einem Kühlschrank oder einer Waschmaschine auch", sagt der Fachmann. Generell denkbar wäre, dass schadhafte Leitungen oder Kontaktprobleme zu einem Kurzschluss führen können. Auch der Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom wandelt, könnte einen solchen Defekt entwickeln. Außerdem sei grundsätzlich nicht auszuschließen, dass ein Marder ein Kabel anknabbert.
Kurzschluss
"Bei ordnungsgemäß installierten Anlagen sind Brände nahezu auszuschließen", sagt Thomas Randecker, Vorstandsmitglied der Elektro-Innung Heilbronn-Hohenlohe. Von den Modulen selbst gehe keine Gefahr aus. Da die Mitarbeiter des Trampoline angegeben hätten, einen Schlag vernommen zu haben, wäre ein Kurzschluss seiner Ansicht nach plausibel.
Der Heilbronner Feuerwehrchef Eberhard Jochim will sich zur Brandursache nicht äußern und verweist darauf, dass "die Ermittlung Sache der Polizei ist". In Feuerwehrkreisen wird die Photovoltaikanlage als Ursache aber als fraglich diskutiert, da sich der Brand mit einer ungewöhnlichen Schnelligkeit auf das gesamte Gebäude ausgebreitet hat.