Die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen zum Dienstjahr 2020 war eine ganz besondere. Einerseits konnte sie aufgrund der Corona-Pandemie mit rund einem halben Jahr Verspätung erst am 23. Juli 2021 unter den aktuell möglichen Rahmenbedingungen stattfinden und anderseits fand mit den turnusgemäß anstehenden Wahlen eine Neuausrichtung in der Führungsstruktur der Feuerwehr statt.
Die Coronalage war natürlich auch an diesem Abend allgegenwärtig. Mit Abstand an Einzeltischen, vorheriger Testung und ohne Bewirtung wurden die erforderlichen Vorkehrungen getroffen und bei den Berichten standen die besonderen Vorgaben und Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres besonders im Fokus. So gab es aufgrund der begrenzten Möglichkeiten im Übungsbetrieb und kameradschaftlichen Bereich auch weniger als gewohnt zu berichten und daher keine Einzelberichte der verschiedenen Abteilungen, sondern einen Gesamtbericht von Kommandant Matthias Fried sowie einen ebenfalls recht überschaubaren Kassenbericht von Kassiererin Elke Stengel.
Doch nicht nur der Blick auf das vergangene schwierige Jahr sollte Thema des Abends sein, sondern vor allem die Weichenstellungen für die Zukunft der Feuerwehr. Bei den nach fünf Jahren wieder turnusgemäß anstehenden Wahlen stellte sich Kommandant Matthias Fried nach drei Amtsperioden zur Wiederwahl. Die aktiven Wehrmänner und -frauen schenkten ihrem bisherigen und neuen Kommandanten erneut das Vertrauen. Bei den beiden stellvertretenden Kommandanten gab es dagegen einen Wechsel: Nach zehn Jahren Amtszeit stellten sich die beiden Stellvertreter Matthias Koch und Markus Beitler nicht mehr zur Wahl. Stattdessen wurden Johannes Stuber und Marlon Fried als neue stellvertretende Kommandanten gewählt. Mit einem jungen Führungsteam sollen nun wichtige Aufgaben wie etwa die Aufstellung der Alarm- und Ausrückeordnung sowie das Thema Nachwuchsgewinnung angegangen werden.
Wie gewohnt stand auch das Thema Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung - und auch hier gab es in diesem Jahr eine Besonderheit. Als erster und bisher einziger Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen wurde Gerhard Stuber für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Von seinem Eintritt im Jahr 1971 bis zu seinem heutigen „65Plus“-Dienst hat Gerhard Stuber viele Funktionen und Ämter innerhalb der Feuerwehr übernommen und war stets mit vollem Einsatz dabei. Außerdem wurde Klaus Rustler für 40 Jahre Feuerwehrdienst geehrt und bei den Beförderungen wurden Maximilian Haagen, Jule Rösinger und Fynn Rösinger zum Feuerwehrmann bzw. -frau, Dominik Böckle, Milanka Fried und Leon Scheid zum Oberfeuerwehrmann bzw. -frau sowie Tilmann Schiedel zum Oberlöschmeister befördert.
Und noch ein Novum gab es an diesem Abend: Beide Grußwortredner - sowohl Bürgermeisterin Carmen Kieninger als auch Kreisbrandmeister Bernd Halter – hatten ihre Premiere bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Pfaffenhofen. In ihren Grußworten sprachen beide ihren Dank für das Engagement und den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden aus und berichteten außerdem über aktuelle Themen aus dem Landkreis und der Gemeinde.
Mit dem Ausklang der Hauptversammlung wurde nochmals besonders deutlich, wie prägend das vergangene Jahr war und wie sehr sich alle nach der Normalität mit regulärem Übungsbetrieb und kameradschaftlichen Aktivitäten zurücksehnen. Viele Kameradinnen und Kameraden haben sich aufgrund des eingeschränkten bzw. nur gruppenweisen Übungsbetriebes und der geltenden Vorschriften oft schon über ein Jahr nicht mehr getroffen. Umso intensiver wurde daher im Freien und auf Abstand die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch genutzt. Und darin sind sich alle einig: Wir hoffen auf eine Zukunft mit mehr persönlichen Begegnungen, regulärem Übungsbetrieb und kameradschaftlichen Treffen sowie eine „normale“ Hauptversammlung 2022.