Mit dem Tag der offenen Tür präsentierte sich die Neudenauer Feuerwehr von ihrer besten Seite: Als Gastgeber bewirtete sie die Besucher mit Speisen oder Kuchen aus dem Blaulichtcafé. Vor der Sturmfederhalle zeigte sie drei ihrer vier Fahrzeuge und demonstrierte, was passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser löscht.
Jetzt macht es gleich wieder puff, sagt das kleine Mädchen zu dem Jungen neben ihr. Sie hat gut aufgepasst. Schließlich haben die Feuerwehrleute bereits einmal gezeigt, wie Feuer aus einem brennenden Topf hoch in den strahlend blauen Neudenauer Himmel aufsteigt. Vorsichtig zieht der Feuerwehrmann an einer Schnur, der den Wasserbecher über der Pfanne zum Kippen bringt: Auch diesmal ist die Flamme beeindruckend. Da kann man sich leicht vorstellen, was dann in einer Küche los wäre, sagt Abteilungskommandant Sven Reinhardt.
Zahlreiche Besucher sehen sich die Vorführung an. Auch Eva Fischer ist mit ihrem Enkel Leon (5) von Mosbach nach Neudenau gefahren. Er interessiert sich für alles, was mit der Feuerwehr zu tun hat, verrät die Oma. Was er später mal werden möchte ist klar: Feuerwehrmann. Die Erinnerung daran, dass man Fett nicht mit Wasser löscht, kommt Eva Fischer gelegen. Wasser wäre das erste, an das man bei einem Feuer denkt, gesteht sie.
Die Demonstration verfolgen auch die Feuerwehrleute aus dem befreundeten Herbolzheim im Breisgau. Zu sechst sind die angereist. Für Kommandant Martin Hämmerle stellt der Tag der offenen Tür bei der Neudenauer Feuerwehr den dritten Besuch dar: Ich war schon zweimal beim Gänslauf in Herbolzheim dabei, erzählt er. Außerdem waren zahlreiche Nachbarwehren zu Gast.
Derweilen erkundet Paulina Ziern (5) eines der Feuerwehrfahrzeuge. Kein Wunder, sind doch Papa Hans Jürgen und Opa Feuerwehrmänner. Die Riesenräder sind fast einen Meter groß und reichen ihr bis zur Nasenspitze. Kommandowagen, TLF 16/25 und Gerätewagen sind ausgestellt. Unser Einsatzleitwagen dient heute als Lieferwagen und falls was ist, versichert Sven Reinhardt schmunzelnd.
Nichts ahnend, dass er gemeinsam mit Kollege Ludwig von Molitor beim Wurst- und Steaktransport doch noch aktiv werden darf: Es gilt, auf der Rückseite des Neudenauer Schlosses ein kleines Feuer zu löschen, dass am efeubewachsenen Baum züngelt. Entdeckt haben es Gaby Vogt und Tochter Lena (7). Sie kommen von der Vernissage des Künstlers Nik Golder und sind auf dem Weg zum Feuerwehrfest. Stattdessen kommt die Feuerwehr zu ihnen. Hier ist Wasser erlaubt: Zuerst der Feuerlöscher, anschließend das TLF und die Flammen sind gelöscht. Somit dürfte auch den Übungen im Brandcontainer, die unter Mithilfe aller Abteilungen am 6. Mai im Anschluss an den Floriansgottesdienst in Siglingen geplant sind, nichts im Wege stehen.
Quelle: U. Plückthun, Heilbronner Stimme