Das Geschehen bei der Übung der Neckarwestheimer Feuerwehr am Samstag spielt sich weitgehend im Inneren der Sporthalle Bühl ab. Viel zu sehen gibt es für die wenigen Zuschauer nicht. Gleichwohl müssen die Angehörigen der Neckarwestheimer Wehr alles geben, um zwei Menschen aus akuter Lebensgefahr zu retten. Nach etwa einer halben Stunde kann Kommandant Marc Weinert die Wehrleute ihre Ausrüstung aufräumen lassen.

Schrecklich heiß ist es für die wenigen, die gekommen sind, um vor der Bühl-Sporthalle der ersten Feuerwehr-Hauptübung unter der Leitung des neuen Kommandanten Marc Weinert zuzusehen. Noch heißer freilich ist es für die Wehrangehörigen im dicken schwarzen Einsatz-Habit, die unter schwerem Atemschutz in die Garderoben-Räume der Halle vordringen müssen.

Das Szenario: Der Hausmeister der Halle, Robin Steck, hat im Bereich der Umkleideräume starke Rauchentwicklung bemerkt. Er löst Alarm aus und informiert die Feuerwehr. Der Einsatzleiter schickt also einen Angriffstrupp zur Halle. Zum Schutz der zwei Männer stellt er weitere zwei Kameraden bereit. Denn sehen können die vier vor Ort so gut wie gar nichts; die Garderobenräume sind total verqualmt.

Atemschutz

Schließlich gelingt es dem Suchtrupp, zwei Menschen in den Räumen zu finden. Einer ist schon bewusstlos. Er wird von dem Trupp unter Atemschutz gerettet. Draußen übernehmen ihn Helfer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Roten Kreuzes aus Lauffen unter der Leitung von Uwe Haegele. Ein zweiter hat nach Feststellung des Atemschutztrupps Verletzungen davongetragen. Zu seinem eigenen Schutz bei der Bergung wird ihm eine so genannte Fluchthaube übers Gesicht gezogen.

Entraucht

Zum Schluss bleibt den Wehrleuten nur noch, mit einer sehr lauten Druckbelüftung die verqualmten Räume der Bühl-Sporthalle zu entrauchen, von der gegenüberliegenden Seite aus einer Riegelstellung dem Hallendach Wasserschutz zu geben und dann ihre Gerätschaften wieder sauber einzupacken.

Weil am gleichen Tag nicht weit entfernt das Musikfest stattfindet, lädt Neckarwestheims Kommandant Marc Weinert seine Mannschaft zum wohlverdienten Vesper in das Zelt des Musikvereins ein.

Bild: Realistisch geschminktes „Opfer“: Nachdem die Feuerwehrmänner diesen Bewusstlosen gerettet hatten, übergaben ihn dem DRK. (Foto: Uwe Mundt)