Rudi Ortwein war 52 Jahre lang aktiv beim Roten Kreuz, kurz nach dem Krieg auch mal bei der Feuerwehr. „Habt ihr noch diese großen Schlauchwagen? Mit denen haben wir vom Bach Wasser geholt, denn die Wasserversorgung war ja nicht so groß“, fragt der neugierige 85-Jährige Leingartens Feuerwehrkommandanten Rouven Leibbrand. Nein, die gibt es nicht mehr, aber auf den sechs Einsatzfahrzeugen der Freiwilligen Wehr gibt es trotzdem viel zu entdecken. Beim Tag der offenen Tür wird das am Sonntag von den Besuchern reichlich genutzt.
Wetterproblem Erstmals haben die Floriansjünger ihre Veranstaltung in den April vorverlegt, um der Festflut im Juli zu entgehen. Prompt haben sie etwas Pech mit dem Wetter: Wegen des stets drohenden Regens muss die Hüpfburg für die Kinder luftlos bleiben, und auch die geplanten Vorführungen können nicht stattfinden. „Mit unserem schweren Gerät würden wir auf dem nassen Festplatz nur Schaden anrichten“, erklärt Leibbrand. Aber zumindest gibt es ja am Nachmittag Rundfahrten für Kinder im Feuerwehrauto und die Schau der Fahrzeuge.
Das neueste ist der Kommandowagen, der erst 2013 zum Fuhrpark dazukam. Der hat seinen Zweck schon bei den ersten Einsätzen erfüllt. „Wir müssen 17 Minuten nach Alarm an jedem Ort der Gemeinde mit der Mannschaft loslegen“, so Leibbrand. Mit dem Kommandowagen könne die Führungskraft nun schon vorausfahren, um alles zu erkunden und für den Einsatz eine Strategie zu entwickeln. „Das spart uns zwei bis drei Minuten.“ Abgesehen davon könne der kleine Wagen im Vergleich zu den großen Brummern auch mal auf der Bundesstraße wenden und den Rest umleiten, falls, wie erst kürzlich passiert, die Ortsangaben nicht stimmen.
Leibbrand ist mit der Ausstattung seiner Wehr fast wunschlos glücklich. „Irgendetwas gibt es immer, aber wir sind sehr, sehr gut ausgestattet und können deswegen auch extrem viel allein machen.“
Nachfrage Vor dem Magazin steigt weißer Dampf in die Höhe. Es duftet nach Pommes und frittierten Hähnchen, Steak und Wurst sind ebenfalls im Angebot. Und frischer Salat. Zum zweiten Mal haben sich die Frauen der Feuerwehr für dieses zusätzliche Angebot ins Zeug gelegt und fleißig geschnippelt. „Wir wollten was anbieten, was nicht frittiert ist, etwas Gesundes. Und heutzutage wird viel mehr Salat gegessen als früher“, weiß Nadja Reske. Meistens gebe es auf Festen maximal Fertigsalat, aber nichts Frisches. Der Erfolg gibt den Frauen recht. Die nett dekorierten Teller finden reißenden Absatz, nicht nur bei weiblichen Gästen.
Bild: Alt und Jung interessierten sich für die ausgestellten Feuerwehrfahrzeuge und ließen sich gerne die Technik erklären. (Foto: Stefanie Pfäffle)