Der Nutzen für die Bürger soll im Ernstfall hoch sein. "Zielgerichteter und schneller", so sagt Eberstadts Gemeindechef Timo Frey, werden Feuerwehr und Rettungskräfte vor Ort sein können, wenn die digitale Alarmierung die seither analoge am 20. April 2010 wie geplant ablöst. Frey ist Sprecher des Arbeitskreises Feuerwehren der Landkreisbürgermeister. Als Kreisrat warb er jetzt für die am Ende einstimmige Entscheidung des Bauausschusses des Kreistags, Kosten in Höhe von rund 460 000 Euro bereitzustellen.
Mit Heilbronn
Nur noch elf Landkreise alarmieren analog. Dass der Landkreis Nachzügler ist, gerät nun zum Vorteil: Die Stadt Heilbronn hat schon seit 1997 die neue, bessere Technik. So muss der Landkreis nur die Erweiterung des Netzes der Stadt Heilbronn bezahlen, kann vorhandene technische Einrichtungen mit nutzen. Der Auftrag ging an die Firma Weda aus Ludwigsburg, die schon in Heilbronn tätig war. Dies gilt als technisch zwingend, soll das gemeinsame Netz funktionieren.
"Zwischenzeitlich hat sich erfreulicherweise der Rettungsdienst entschlossen, die Alarmierung der Notärzte und sonstiger Einheiten ebenfalls über dieses Alarmierungsnetz vorzunehmen und dieses hierzu auf eigene Kosten zu erweitern", stellte Landrat Detlef Piepenburg erfreut fest, dass jetzt alle möglichen Partner mit im Boot sind. Schließlich gibt es ja auch die neue gemeinsame Leitstelle, die gerade gebaut wird.
Im wesentlichen bezahlt der Landkreis mit den 460 000 Euro die Einrichtung der digitalen Alarmumsetzer (DAU) in den 46 Landkreisgemeinden. Je nach Topographie und Markungsfläche werden dabei pro Gemeinde auch mehrere DAU benötigt. Umstritten wie Mobilfunkantennen sind sie nicht. Weil sie nur im kurzen Moment der Alarmierung aktiv sind, seien sie sogar deutlich strahlungsärmer als die bisherige Alarmierung, sagt Frey.
4700 Empfänger
Die Umstellung verursacht weitere hohe Kosten, die von den Städten und Gemeinden getragen werden. Dazu gehört die Anschaffung der digitalen Funkmeldeempfänger. 4000 für die Feuerwehr und 700 für weitere Dienste wie das Technische Hilfswerk (THW) werden angeschafft. Weil das über eine Sammelauschreibung geschieht, die derzeit läuft, erwartet Frey, dass man - alles inklusive - mit 250 Euro pro Gerät auskommt.
Schließlich bezahlen die Kommunen auch die Umrüstung der in den Orten installierten Sirenen: Pro Stück kostet das laut Frey zwischen 1100 und 1500 Euro.