Die Feuerwehr Heilbronn hat Regen, Hagel, Blitz und Donner im Blick, doch genauer Vorhersagen sind schwierig. Tipps gibt es trotzdem, wie Bürger Vorsorge treffen können.
Viele Menschen kennen die Bilder aus dem Fernsehen, wenn der Wetterbericht folgt. Experten stehen vor Karten, auf denen Luftströmungen von West nach Ost wandern. Es ist zu sehen, wo Hoch- und Tiefdruckgebiete aufeinandertreffen oder wo es regnen wird.
In der Hauptwache interessieren sich Angehörige der Heilbronner Berufsfeuerwehr fürs Wetter. Auf dem Monitor vor Markus Wetteskind ist die Deutschlandkarte zu sehen. Vereinzelt ziehen grüne Flecken wie Wolken über die Gebiete von West nach Ost. Die Wetterlage ist ruhig an jenem Mittag. Zu beobachten, ob Regen, Sturm oder Gewitter aufziehen, gehört zu den Aufgaben des 47-jährigen Feuerwehrmannes. Vorhersagen werden jedoch schwieriger. Es komme vor, dass man den ganzen Tag eine Vorwarnung hat, sagt Wetteskind, aber nicht klar ist, wo das Unwetter runterkommt.
Violett heißt höchste Gefahr
„Typische Hitzegewitter sind schwer einzuschätzen“, macht Wetteskind die Erfahrung. Braut sich auf den aktiven Wetterkarten etwas zusammen, telefoniert er mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und holt weitere Auskünfte ein. Färbt sich die Wetterkarte beispielsweise über Heilbronn violett ein, ist dort die Gefahr am größten.
Manchmal, sagt Wetteskind, entsteht in nur wenigen Minuten ein Hitzegewitter. Bei derart kurzen Vorläufen bleibe kaum Zeit zu reagieren. Je nach Vorhersage wird zunächst die Leitstelle personell aufgestockt, sagt Frank Zimmermann, stellvertretender Kommandant der Berufsfeuerwehr. Bis zu 17 Mann können dann Notrufe entgegennehmen und die Einsätze koordinieren. Eventuell werden Feuerwehrmänner, die eigentlich dienstfrei haben, alarmiert zum Ausrücken.
Bürger sollten Mittel zur Selbsthilfe ergreifen
Anfang des Sommers gibt der DWD einige Male Warnungen für die Stadt heraus. Zuletzt jedoch seien Unwetterlagen oft spontan und kurzfristig entstanden, sagt Kommandant Fabian Müller. Er weist auf das Unwetterkonzept der Wehr hin. Gibt der DWD eine Warnung heraus, gingen die Einsatzkräfte in Habachtstellung. Die Informationskette etwa an die Bürgermeister im Kreis setze sich in Gang.
Bürger sollten Vorsorge treffen
Kommandant Müller ist sich sicher: Wetterextreme nehmen zu. Wichtig sei es, dass die Bürger Vorsorge treffen, sagt Zimmermann. Rückschlagklappen, Sandsäcke, Tauchpumpen und günstige Wassersauger sind Mittel zur Selbsthilfe. Wenn wie 2018 ein Unwetter in der Nacht mehr als 500 Einsätze in Heilbronn auslöst, steht fest, dass Hilfe kommt, sagt Müller. Vorrang haben Fälle, in denen Leben in Gefahr ist, Brände oder schwere Unfälle. Ein wegen Starkregen vollgelaufener Keller muss dann manchmal warten.