Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Beim Waldbrand reicht Wasser nicht

von Redaktion HSt

Die Bekämpfung von Waldbränden fordert bei den Löschkräften ein ganzes Repertoire von Mitteln, um die Flammen zu stoppen. „Wasser ist nicht alles - das ist mit einem Gebäudebrand nicht zu vergleichen“, sagte am Dienstag der wissenschaftliche Mitarbeiter am Globalen Institut für Feuerüberwachung (GFMC) in Freiburg, Diplomforstwirt Alexander Held.

Entscheidend sei, dem Feuer die Nahrung zu nehmen - sowohl den Sauerstoff, als auch die brennbare Vegetation. Patschen, Schneisen und Gegenfeuer können dabei helfen.„Bei der Feuerpatsche werden die Flammen erstickt, nicht erschlagen“, erläutert Held, der auch Mitglied der Freiburger Arbeitsgruppe Feuerökologie des Max-Planck-Instituts für Chemie, Abteilung Biogeochemie (Mainz) ist.

„Man braucht im Grunde nur einen Stiel - etwa einen Besenstiel - an dem Metallstreifen, Industriegummi oder gar nur ein saftig grüner Zweig befestigt werden.“ Dann werde die Patsche - einsetzbar vor allem bei Grasbränden - immer wieder über das Feuer gezogen: Bei mehreren Löschkräften im Wechsel dicht nebeneinander. „Das ist ein Mittel bei kleineren fortlaufenden Grasfeuern, nicht bei hoch lodernden Flammen “, sagt der Fachmann.

Feuersbrünste könnten dagegen nur mit so genannten Schneisen oder Gegenfeuern aufgehalten werden. Vielfach seien am Rand von Heidegebieten so genannte Brandschutzriegel ohne Bewuchs fest angelegt. „Das Prinzip ist, entweder durch ein kontrolliertes Gegenfeuer oder durch Umgraben eine vegetationsfreie Fläche zu schaffen“, erklärt Held. Diese könne von mehreren Metern bis zu einem Kilometer breit sein. „ Dem Feuer fehlt die Nahrung und es läuft sich auf diesen Flächen tot - doch besteht die Gefahr, dass einzelne Funken sie überspringen und ein neues Feuer entfachen.“In Deutschland fehlt den Feuerwehren nach Darstellung des Instituts vielfach noch die nötige Erfahrung.

„Die in Deutschland oft gewählt Praxis, die Feuerwand zu erwarten und mit Wassermassen zu bekämpfen, ist nicht sinnvoll“, sagt Held. Wichtiger sei, jeden überspringenden Funken sofort zu löschen, ehe er ein neuer Flammenherd geworden ist. Das GFMC (Global Fire Monitoring Center) stehe mit einigen Landeswehren in Kontakt, um Waldbrandbekämpfung besser in die Feuerwehrausbildung zu integrieren. Derzeit sei dies noch nicht flächendeckend etabliert. „So viel Wasser hat man im Wald in der Regel nicht, dass die Feuerwand damit gelöscht werden könnte“, erläutert Held. (lsw)

13.08.2003