Drei Tage machten vor allem die örtlichen Vereine den 125. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Gemmingen zum echten Spektakel. Wie ein Magnet zog der Festplatz im Ziegeleigelände, wo auch Schausteller ihre Ware feilboten, das muntere Völkchen an.
Die Gemminger verstehen zu feiern. Gesamtkommandant Karl-Richard Sorg ließ nach Veranstaltungsende entspannt seine verschmitzten Lachfältchen zum Vorschein kommen: „Alles ist prima gelaufen“, urteilte er. „Ich bin mehr als zufrieden.“ Einzig der Samstagabend habe noch einige Wünsche offen gelassen. „An der Feuerwehrkapelle Sulzfeld kann es sicher nicht gelegen haben, denn deren Programm war super.“ Dennoch waren etliche Bankreihen im 1200-Mann-Zelt unbesetzt geblieben.
Der Samstag hatte mit einer Schauübung der Eppinger Feuerwehr in Zusammenarbeit mit dem örtlichen DRK begonnen. Stadtkommandant Reinhard Frank und Ausbilderin Linda Frieß erläuterten die Arbeit bei einem gestellten Autounfall. Der Nachmittag gehörte dann den Kindern: Ob Tanz-, Musik- oder Gesangseinlagen des Kindergartens, der Grundschule oder der Musikschule, die Augen der Kleinen leuchteten vor Begeisterung.
Der Tradition entsprechend begann der Sonntag mit einem Gottesdienst im Zelt unter der Leitung von Pfarrer Gerhard Lanzenberger. Ab 14 Uhr durchquerte ein historischer Umzug den Ort. Nahezu zwei Kilometer zog der Gaudiwurm mit über 50 Gruppen von der Spänäckersiedlung in Richtung Festplatz. „Bekanntmachung, heute wird geruselt“ - Dorfbüttel Kurt Hanselmann erklärte dem Volk, dass die Feger-Gilde im Anmarsch ist und ihre Arbeit aufnimmt.
Der Zeit vor 125 Jahren entsprechend kostümiert waren auch die anderen Zug-Teilnehmer. Natürlich durften da die Pumpen- und Kübelspritzen der Feuerwehren aus den Nachbarorten nicht fehlen. „Augen - rechts“: Zackig salutierte die Gemminger Wehr und defilierte an Bürgermeister Timo Wolf vorbei, der auf dem Balkon des alten Rathauses den Gruß militärisch erwiderte.
Lockerer gestalteten da die Vereine den bunten Abend zur Ehre der Feuerwehr. Klaus Weidelich führte als Oberfeuerwehrmann durchs Programm. Die Kids of Percussion trommelten und die Jugendfeuerwehr musste bei ihrem Sketch gegen den Lärmpegel mit einer schwacher Tonanlage kämpfen. Leichter tat sich da schon der Theaterverein, der in seinen Wortbeiträgen seine ganze Erfahrung und sein Können ins Spiel bringen konnte.
„Oh happy day“ - der Chor Rhythmika mit Dorothea Wertheimer löste Begeisterungsstürme aus. Die Young Voices unter Leitung von Andrea Luz sind zwischenzeitlich eine feste kulturellen Größe in Gemmingen: also auch bei diesem Fest. Seinen ersten Auftritt als gemischter Chor absolvierte der Sängerverein Eintracht unter Dirigent Fritz Kachel mit Bravour. Ob die AH-Fußballer oder die Aktiven des SV Gemmingen, Gabi Gockenbach mit ihrer Bachtanzgruppe oder auch die Springmäuse Katrin Eppensperger, Michaela Sorg und Julia Weidelich: Alle trugen dazu bei, dass die Feuerwehr Gemmingen gerne an ihr Jubiläum zurück denken wird.