An einem Sonntagmorgen im August treffen normalerweise zahlreiche Badegäste an der Ehmetsklinge bei Zaberfeld ein. Ganz anders am vergangenen Sonntag. Nur den Einsatzsatzkräften der Berufsfeuerwehr Heilbronn, der Freiwilligen Feuerwehr Zaberfeld, der Polizei und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) war ein Vordringen zum See möglich.
Bereits am Samstagabend ist ein Schwimmer als vermisst gemeldet worden (wir berichteten). Bis nach Mitternacht haben Taucher der Berufsfeuerwehr Heilbronn und der DLRG den See abgesucht.
Aus dem Bezirk Heilbronn waren die Ortsgruppen Gundelsheim, Lauffen, Leingarten und Heilbronn mit Bootsführern und Tauchern vor Ort. Die Ortsgruppen Bönnigheim und Vaihingen aus dem Bezirk Ludwigsburg wurden aufgrund des neuen Alarmierungskonzeptes für das Erholungsgebiet Zaberfeld mit angefordert.
Gerade beim Erholungsgebiet Zaberfeld macht es Sinn über die Kreisgrenzen hinaus zu gehen. Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass die Berufsfeuerwehr Heilbronn und die DLRG dieses Alarmierungskonzept anwenden mussten, obwohl es noch nicht offiziell verabschiedet ist.
Da die Suche Samstagnacht erfolglos verlief, wurde der Einsatz am Sonntagmorgen mit Einsatzkräften aus Gundelsheim, Heilbronn, Lauffen, Möckmühl, Neckarsulm und Untergruppenbach fortgesetzt. Die Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr und der DLRG teilten die Taucher so ein, dass jeder Fleck des Sees systematisch abgesucht wurde.
Die Einsatzboote nahmen die vorhandenen Tretboote ins Schlepptau und fuhren diese samt Taucher und Leinenführer zur Einsatzstelle. Die Tretboote wurden an Barrieren oder vorbereiteten Seilen festgemacht und boten somit eine optimale Tauchplattform.
Da auch vom gegenüberliegenden Ufer getaucht wurde, hatten Feuerwehr und DLRG ständig bis zu sechs Taucher im Wasser. Nach rund drei Stunden konnte die Suche beendet werden, die Leiche wurde in etwa sechs Metern Wassertiefe gefunden. Man konnte förmlich spüren, wie die Anspannung von jedem einzelnen Taucher fiel.
Jeder war doch mit gemischten Gefühlen im Wasser. Zum einen bestand der Wunsch die vermisste Person zu finden, zum anderen hoffte jeder, ein anderer würde fündig werden.
Zu der hohen psychischen Belastung kommt noch hinzu, dass in der Ehmetsklinge nahezu Null-Sicht-Verhältnisse herrschen. Ein Finden war also fast nur durch Ertasten möglich. Hier hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig ständige Übungen gerade in solchen Gewässern sind.
Allerdings machten die Rettungstaucher ihrem Namen keine Ehre, leider konnten sie hier nicht mehr retten sondern nur noch bergen. Dieser Badeunfall macht deutlich, wie wichtig die Prävention ist, die die Rettungsschwimmer der DLRG in Bädern und Seen leisten.
Die Zusammenarbeit der Organisationen vor Ort klappte vorbildlich. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Heilbronn, der Freiwilligen Feuerwehr Zaberfeld und der DLRG waren ein Team.