Angesichts der schweren Brandunglücke der vergangenen Tage weist der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) auf die Gefahr der schnellen Rauchausbreitung in Mehrfamilienhäusern hin. „Oft wirken Treppenräume wie Kamine, so dass der Rauch und die Hitze blitzschnell in die oberen Stockwerke ziehen", erklärt DFV-Vizepräsident Bernd Pawelke. Bewohnern, die sich über den Flur in Sicherheit bringen wollten, werde dadurch häufig der Fluchtweg versperrt.
„In einer ungewohnten, bedrohlichen Situation überlegt zu handelt, ist schwierig", berichtet Pawelke. Hier helfe es, einen einfachen Grundsatz zu befolgen: „Wenn es in der Wohnung brennt, verlasse ich diese, schließe die Wohnungstür und benutze den Treppenraum - nie den Aufzug nehmen! Brennt der Treppenraum, bleibe ich in der Wohnung, und bin so vor Rauch und Feuer besser geschützt", erklärt der Brandschutzexperte. Zudem werde durch dieses Verhalten die Kommunikation zwischen eingesetzten Feuerwehrkräften und Bewohnern erleichtert. „Menschen, die am Fenster stehen und winken, werden schneller bemerkt als andere, die sich im Flur aufhalten", berichtet er.Wichtig sind auch Maßnahmen im Vorfeld: „Wenn ich vorausschauend handele, also grundsätzlich die Kellertür schließe und verhindere, dass brennbaren Gegenstände im Treppenraum abgelagert werden, verringert dies die Brandgefahr enorm", erläutert der Fachmann für Vorbeugenden Brandschutz. Weiteren Schutz bieten Rauchwarnmelder, die in einigen Bundesländern bereits gesetzlich vorgeschrieben sind. „Rauchmelder sind Lebensretter - denn wenn es brennt, wird man nicht von alleine wach. Daher raten wir dringend dazu, die eigene Wohnung mit Rauchmeldern auszurüsten", appelliert Pawelke.