Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Bei der Übung geraten Helfer ins Schwitzen

Hardthausenvon Rainer Köller, HSt

Alarm in der Gemeindehalle. Die Freiwillige Feuerwehr Hardthausen, Abteilung Gochsen, rückt aus. Rauchwolken quellen aus der Tür im Untergeschoss, die Atemschutzträger bereiten sich in Windeseile vor, während andere Feuerwehrleute eine Beleuchtung aufbauen und wieder andere Schläuche an den Tank des Einsatzwagens anschließen. Auch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes Neuenstadt treffen ein und bereiten alles für den Ernstfall vor. Die gemeinsame Übung der Gochsener Wehrabteilung und des DRK ist angelaufen.

Vor der Übung haben sich Ehrenamtliche des DRK als Verletzte schminken lassen. Sabrina Mann und Eduard Kowohl legten sich ganz hinten in die Kellerräume, die mit der Nebelmaschine eingeräuchert wurden. Beide mussten lange Zeit in der schlechten Luft ausharren. Bis sich die Atemschutzträger nach hinten durchgearbeitet hatten, verging Zeit. Dunkelheit und Rauch ließen eine schnellere Bergung einfach nicht zu.

Erstversorgung Johanna Ott lag ganz vorne, sie wurde als Erste geborgen und versorgt. Entgegen anderen Übungen waren an diesem Tag nicht die DRK-Helfer die Erste Hilfe-Versorger, sondern sie waren als Ausbilder für die Wehrleute aktiv. Sie überwachten, wie die Floriansjünger die drei Verletzten versorgten und gaben gleich auch Ratschläge, was besser gemacht werden kann.

Plötzlich gab es eine gespielte Aufregung bei Abteilungskommandant Thomas Engler. Feuerwehrmann Michael Dörfle fehlte. Die Atemschutzträger gingen noch einmal zurück und retteten ihren Kameraden. Das Herausbringen des Mannes mit seiner ganzen Ausrüstung war schon schwer, aber das Abschnallen der Ausrüstung brachte alle noch mehr ins Schwitzen. Thomas Engler: „Ich habe mich selbst gewundert, wie lange das Abschnallen dauert.“ Atemschutzträger Martin Wolf fügte schweißgebadet hinzu: „Da bist du so nass, da brauchst du nicht mehr zu duschen.“

Herzstillstand Der Höhepunkt war die Rettung des Kameraden, der einen gespielten Herzstillstand erlitt. Beatmung, Herzmassage und sogar der Einsatz eines Automatischen Elektrischen Defibrillator musste von den Ersthelfern der Wehr an einer Puppe demonstriert werden. DRK-Ausbilder Herbert Bloch war durchaus zufrieden. Die Ausbildung der Feuerwehrleute im Herbst hat Früchte getragen. Der stellvertretende Bereitschaftsleiter des DRK Neuenstadt, Norman Schneider, betonte: „Hier draußen auf dem Land sind die Ersthelfer des DRK bei größeren Ereignissen unter Umständen am Anfang personell überfordert. Dann kann eine gut ausgebildete Feuerwehr eine große Hilfe sein, und es können gemeinsam Leben gerettet werden.“

Für Thomas Engler, der richtig begeistert von den DRK-Ausbildern ist, wurde bei der Übung deutlich: „Das Thema muss noch einmal aufgegriffen werden. Die Handlungsabläufe müssen automatisiert werden, damit sie auch im Ernstfall klappen.“

Bild: Unter den sachkundigen Augen von DRK-Helfern wurden die Verletzten bei einer Übung in Gochsen von Feuerwehrleuten versorgt. (Foto: Agentur Kochertal)