Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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"Bei der Feuerwehr gibt's was Gutes"

Neckarsulmvon Stefanie Pfäffle, HSt

Hunderte Augenpaare richten sich am Sonntagnachmittag auf dem Gelände der Feuerwehr Neckarsulm in die Luft. Ein Gleitschirmflieger hat sich in einem Baum verfangen und hängt fest. Zumindest ist das die Geschichte der Übung. „Wir haben es leider nicht geschafft, noch mal eben einen 30 Meter hohen Baum zu pflanzen", meint Kommandant Hermann Jochim scherzhaft. Stattdessen hängt der Gleitschirmflieger an dem Gelenkmast der Audi Werksfeuerwehr, mit 42 Metern der höchste in Baden-Württemberg.

Von dessen Korb seilt sich ein Mitglied des Höhenrettungstrupps der Berufsfeuerwehr Heilbronn ab, um den Verunglückten zu retten. Das Gelingen wird mit viel Beifall belohnt, bevor sich alle weiter umschauen. Beim Tag der offenen Tür der Neckarsulmer Floriansjünger ist an allen Ecken was geboten.

Hoher Aufwand

Alle zwei Jahre lädt die Feuerwehr die Bevölkerung zu sich ein. „Erstens ist es ein sehr, sehr großer Aufwand für uns und dann soll es sich ja auch nicht totlaufen", erklärt Jochim. Neben dem breit aufgestellten Wirtschaftsbetrieb sowie dem Zeigen der Fahrzeuge muss schließlich auch die Einsatzbereitschaft aufrechterhalten werden. Vereinzelt hat es schon Notrufe beim Tag der offenen Tür gegeben, für solche Fälle wird im Vorfeld der erste Marsch eingeteilt. „Allein neben dem mehrtägigen Aufbau sind wir drei Einsätze gefahren."

Die Fahrzeuge inklusive Boot sind im Hof verteilt. Begeistert springen Kinder in und auf den großen Roten herum, es ist immer noch das Größte, einmal vorne drin zu sitzen. Marco ist zum Beispiel erst zwei Jahre alt, aber der Binswanger sitzt schon wie ein ganz Großer am Lenkrad des Gerätewagens. „Brumm, brumm", ruft er und lenkt vor sich hin. „Wir sind vor allem wegen der Kinder hier", erzählt seine Mutter Carmen Lindemann. „Die wollen unbedingt hierher."

Echtes Feuer

Die Feuerwehrkameraden erklärten die Funkzentrale, den Gebrauch von Feuerlöschern und die Wichtigkeit von Rauchmeldern oder auch die Reparatur der Schläuche.

Weniger ernst ging es hinter dem Magazin zur Sache. Dort brannte echtes Feuer, das von kleinen Nachwuchskräften mit Wasser bekämpft wurde. Ein Simulator täuschte mit Gas einen Bildschirmbrand vor. Die Kleinsten sausten auf Bobbycar-Feuerwehrautos durch die Gegend.

In der großen Fahrzeughalle taten sich ganze Familien derweil an Rahmschnitzel, Wildgulasch und Pommes gütlich. „Die Leute wissen, bei der Feuerwehr gibt es was Gutes und Günstiges", freute sich Jochim über den schon seit Jahren konstant hohen Zuspruch.

Bereits am Samstagabend bei der Eröffnung mit Fassanstich und Livemusik sei die Stimmung einfach nur wunderbar gewesen. Neu im Angebot war erstmals die eigene Pizzabäckerei. An den Teigfladen und dem Einschieber standen echte Feuerwehrmänner. „Der Ofen gehört uns, wir haben das mal an einem Übungsabend ausprobiert, und es hat gut funktioniert."

Bild: Achtung heiß: In der Spielstraße durften Kinder simulierte Brände löschen. Ein Simulator täuschte mit Gas einen Bildschirmbrand vor. (Foto: Stefanie Pfäffle)