Zu eng und nicht mehr sicher genug: So lautete das Urteil über das alte Feuerwehrgerätehaus in der Ortsmitte. Seit zehn Jahren hat die Wehr in Oedheim mit dem umgebauten alten Bauhof ein neues Domizil in der Brunnengasse und feierte dieses Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und einigen Schauvorführungen.
Siegfriede Haag ist nicht nur gekommen, weil Tochter Alexandra für die Feuerwehr aktiv ist. Sie schätzt die Gemütlichkeit bei Mittagessen und Kaffee, weiß aber auch um die Bedeutung der ehrenamtlichen Helfer: „Wenn's brennt, sind die unverzichtbar.“
Einsätze Rettungsaktionen hat es in diesem Jahr gleich mehrfach gegeben: Bisher 22 Einsätze: Von Ölspuren über Küchenbrände bis zur Rettung von zwei mit dem Boot gekenterten Mädchen auf dem Kocher hielten die Feuerwehrleute auf Trab. Großereignis am Karfreitag: Ein Wohnhausbrand in der Hauptstraße, der drei Stunden lang auch bei den mit einer Drehleiter ausgerüsteten Friedrichshaller Kollegen für Aufregung sorgte.
„Ein Unterschied wie Tag und Nacht“ bestehe im Vergleich zum alten Gerätehaus, konstatiert Gerd Klaiber, seit 32 Jahren Mitglied der Oedheimer Wehr. Wesentlich beengter sei es in der Hauptstraße zugegangen, mit fehlenden Stellplätzen, engen Tordurchfahrten, Funkproblemen und nicht vorhandenen Sanitärräumen für Frauen. Der für etwa 1,5 Millionen Euro auch mit Eigenmitteln der Mitglieder umgebaute alte Bauhof biete ausreichend Platz für Helfer und Fahrzeuge.
Die Oedheimer besitzen: Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, Löschgruppenfahrzeug LF 8, Mannschaftstransportwagen und Einsatzleitwagen, außerdem das Tragkraftspritzenfahrzeug in Degmarn. Trotzdem stoße man erneut „platzmäßig an Grenzen“, obwohl in der Waschhalle erst vor vier Jahren ein Zwischenboden eingebaut und mit Treppe und Lastkran versehen wurde. „In den nächsten Jahren werden wir anbauen müssen“, prognostiziert Klaiber.
Frauen Als erste Feuerwehrfrau erinnert sich Nicole Möbus an ihre Anfangszeit vor elf Jahren: „Der Einbruch in ihre Domäne ist manchen Männern schon schwer gefallen.“ Mittlerweile hat sie drei Kolleginnen bei insgesamt 70 Feuerwehrleuten. Auch über Nachwuchsprobleme kann Kommandant Franz Schuster nicht klagen: Die Jugendfeuerwehr hat 25 Mitglieder, ebenso viele bilden die Altersabteilung.
Elias Schirmer weiß jetzt schon, was er will: Später mal wie Papa Robert zur Feuerwehr. Dafür trainiert der Fünfjährige beim Jubiläumsfest die Flammenbekämpfung mit einem Feuerlöscher.
Bestaunen konnten die Besucher außerdem einen dreiteiligen Löschangriff der Jugendfeuerwehr und die Rettung eines eingeklemmten Unfallopfers durch die Aktiven.
Bild: Früh übt sich, was ein Feuerwehrmann werden will: Elias Schirmer testet - unter Anleitung - den Feuerlöscher. (Foto: Ute Plückthun)