Ein knappes Jahr nach dem Spatenstich hängt die Richtkrone über dem größten Güglinger Hochbauprojekt der letzten Jahre: Beim Neubau von Feuerwehr und Bauhof geht es voran.
Ganz eingehalten ist der ursprüngliche Bauzeitenplan zwar nicht, so dass sich die für den Spätsommer vorgesehene Einweihung möglicherweise bis in den Herbst verschiebt. Aber für Bürgermeister Klaus Dieterich ist das eher zweitrangig. „Viel wichtiger ist mir, dass der Kostenrahmen eingehalten wird“, meinte er beim Richtfest am Freitagnachmittag. Und da, räumt Dieterich ein, „besteht noch eine gewisse Unsicherheit“.
Das freilich würde im Gemeinderat für mächtig viel Unmut sorgen. Namentlich die Mitglieder der FUW-Fraktion werden bekanntlich nicht müde, immer wieder anzumahnen, dass die festgelegte Kostenobergrenze von einst 7,5 Millionen Mark, heute 3,8 Millionen Euro, auf keinen Fall überschritten werden darf. Denn die (finanzielle) Dimension des Bauwerks bereitet einigen Bürgervertretern doch Bauchschmerzen. Dass einige Räte dem Richtfest samt Richtschmaus ferngeblieben sind, „um nicht weitere Kosten zu verursachen“, wie Klaus Dieterich mitteilte, wurde von den Anwesenden allerdings eher mit Gelächter quittiert.
Fest steht: Die Baustelle steht unter strenger Beobachtung. „Wir hatten noch nie so enge Vorgaben, die Kosten einzuhalten“, unterstreicht der Bürgermeister. Mit der Arbeit der Handwerker und Ingenieure zeigte er sich sehr zufrieden.
Feuerwehr und Bauhof, das ist jetzt schon zu erkennen, werden sich, was die Unterbringung anlangt, erheblich verbessern. Die Anlage am Rande des Gewerbegebiets „Ochsenwiesen“ ist großzügig konzipiert. Doch gerade im Blick auf die Feuerwehr scheint Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), die auch im Namen der ebenfalls anwesenden Abgeordneten-Kollegen Eberhard Gienger (CDU) und Richard Drauz (FDP) sprach, eine gewisse Großzügigkeit angebracht. Die 108 000 ehrenamtlichen Wehrleute in Baden-Württemberg hätten eine „aufwändige Aufgabe“. Ihnen „optimale Bedingungen“ zu bieten, sei daher angezeigt. Freilich fehle es an Geld, um allen Zuschussanträgen entsprechen zu können.
Drei volle Gläser Rotwein leerte anschließend der Chef der Blausteiner Firma Holzbau-Müller, Reinhold Müller, bei seinem gereimten Richtspruch. Aus seiner Sicht ist das Güglinger Projekt eine tolle Sache: „Hier sagt der Zimmermann voll Stolz: Der Bauherr sparte nicht am Holz.“ Architekt Dieter Guttenberger kam, wie schon beim Spatenstich, nicht zu Wort.