Im Areal „Obere Fundel“ in Bad Friedrichshall geht es jetzt mit ersten Hochbauarbeiten los. Parallel laufen die Grabungen, bei denen bis zu 28 Archäologen im Einsatz sind.
Dort, wo jetzt noch ein Hügel zwischen der provisorischen Baustraße und der gesperrten Kreisstraße im Gebiet „Obere Fundel“ aufgeschüttet ist, steht etwa in einem Jahr eine neue Feuerwache und ein Gebäude mit Blockheizkraftwerk. Dass die Arbeiten für die Ausrückewache Süd jetzt begonnen haben und vor allem, dass ein spezieller Übungsturm noch im Budget war, freute Bad Friedrichshalls Kommandant Marcel Vogt bei einem Ortstermin. Dieser fand anstelle eines Spatenstichs statt, der in größerem Rahmen laut Bürgermeister Timo Frey derzeit nicht möglich sei.
Schnelligkeit zählt
Der Bau der neuen Wache ist nötig, damit die Feuerwehr schneller zu Einsätzen in Kochendorf Süd und Plattenwald ausrücken kann als bisher. Rund 20 Kameraden der Abteilung Bad Friedrichshall - die neue Wache ist insgesamt auf 27 Personen ausgelegt - werden bei bestimmten Einsätzen künftig direkt zur Ausrückewache Süd gerufen. Dort sind dann zwei Löschfahrzeuge und ein Mannschaftstransportwagen aus dem bisherigen Fuhrpark stationiert, berichtete Bürgermeister Frey. Im Neubau sind neben der Fahrzeughalle, Umkleiden, Sanitärräume und ein kleiner Aufenthalts- und Funkraum geplant - keine Schulungsräume oder Küche.
Kameradschaft im Feuerwehrhaus
Alles Kameradschaftliche soll weiterhin im Feuerwehrhaus in der Jagstfelder Straße stattfinden - außer Übungen. Das Grundstück in der „Oberen Fundel“ ist rund 1200 Quadratmeter groß und bietet viel Platz für den Übungsbetrieb der Feuerwehr. „Wir haben hier eine relativ freie Fläche und stören keine Nachbarn“, sagte Kommandant Vogt. Zudem bietet der Übungsturm seiner Mannschaft ganz neue Möglichkeiten.
Was nun noch ausgearbeitet werden müsse, bevor die Ausrückewache Süd nächstes Jahr in Betrieb geht, ist die Alarm- und Ausrückeordnung, damit eine gezielte Alarmierung der Feuerwehrleute in die neue Wache erfolgen kann. Ansonsten entstehe für die Feuerwehr kein großer Aufwand, erläuterte Vogt. „Die Leute sind ausgebildet, die Fahrzeuge sind da, wir könnten auch jetzt schon loslegen.“
Auf dem Gelände der Ausrückewache entsteht zudem ein Blockheizkraftwerk, das die Feuerwehr, das Wohngebiet an der Amorbacher Straße und zwei Gewerbegrundstücke versorgen wird. Für den IT-Projekt-Campus lässt die Schwarz-Gruppe eine eigene Energiezentrale bauen, so Frey. Apropos Projekt-Campus: Für diesen bedeutet die Feuerwache in der direkten Nachbarschaft ebenfalls einen Vorteil, stellte der Bürgermeister fest. Für die Wache und das Blockheizkraftwerk inklusive Baunebenkosten fallen Kosten von rund einer Million Euro an. Die Stadt wird bei der Investitionen durch Fördermittel in Höhe von rund 190.000 Euro unterstützt. 90 Prozent aller Gewerke sind auch bereits vergeben, berichtete Frey. So dass er, was die Kosten angehe, keine Überraschungen mehr erwarte.
Vier Grabungsteams
Parallel zum Bau der Ausrückewache werden die weiteren archäologischen Grabungen in der „Oberen Fundel“ vorbereitet. In der kommenden Woche beginnt die Einrichtung der Baustelle, 25 Container werden dort platziert, berichtete Bauamtsleiter Enno Loose. Im Dezember rücke dann die Hauptmannschaft an. Insgesamt seien vier Grabungsteam mit 25 bis 28 Archäologen im Einsatz. Vorrang hat die Trasse der neuen Kreisstraße, sagte Loose. Sie diene später als Zufahrt zur Baustelle des Projekt-Campus„. Die Rettungsgrabungen sollen bis Mai 2021 abgeschlossen sein.