Wenn Wünsche endlich Realität werden
Es muss sich etwas tun – das hatte die Feuerwehrabteilung Grombach in den vergangenen Jahren immer wieder betont. Die Floriansjünger des Bad Rappenauer Teilorts müssen bislang mit dem Untergeschoss des Bürgerhauses vorliebnehmen. Bisher gibt es keine nach Geschlechtern getrennten Umkleideräume, auch ein eigener Raum für die Jugendabteilung fehlt. Doch damit ist bald Schluss: Mit einem Spatenstich der anderen Art wurde die Bauphase jetzt offiziell eröffnet. Direkt am Ortseingang soll das zweigeschossige Gebäude entstehen.
Über den Standort waren sich die Beteiligten – Verwaltung und Feuerwehr hatten einen Arbeitskreis gegründet – nicht von Anfang an einig. „Wir haben viel diskutiert“, erinnert sich Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei. Neben der direkten Nähe zum Kreisverkehr stand auch ein Grundstück im Gewerbegebiet zur Debatte. Die finale Entscheidung überzeugte dann aber auch den Rathauschef: „Mit dieser Sichtbarkeit wird die Feuerwehr gut wahrgenommen.“
Rund 3,2 Millionen Euro wird der Neubau Stand heute kosten. Als dem Gemeinderat vor zwei Jahren die Pläne vorgelegt wurden, ging die Verwaltung noch von einer Million Euro weniger aus. Neben den allgemeinen Kostensteigerungen der vergangenen Monate war die KfW-Förderung des Bundes, mit der fest gerechnet wurde, eingestellt worden. Das Landratsamt Heilbronn hatte eine Förderung in Höhe von 120.000 Euro zugesagt.
„Wir sind über 3,2 Millionen Euro Steuergelder nicht erfreut“, räumt Felix Mann ein. Die Summe sei allerdings eine erforderliche Realität, die er auf der anderen Seite nicht herunterspielen möchte, so der Kommandant. Bei den Mitgliedern des Gemeinderats war der kostspielige Bau nicht nur auf Zustimmung gestoßen. Auch die lange Planungsphase, während der es immer wieder Veränderungen gegeben hatte, stieß auf Kritik.
Davon ist beim Spatenstich allerdings nichts mehr zu merken. Sehnsüchtig habe man auf den Bau gewartet, sagt Bernd Gleichauf, Abteilungskommandant in Grombach. Früher seien die Räume auf der Rückseite des Bürgerhauses ausreichend gewesen. „Aber die Aufgaben haben im Laufe der Zeit immer mehr zugenommen“, erklärt Bernd Gleichauf. Innerhalb von neun Minuten nach Eingang des Notrufs muss die Feuerwehr am Einsatzort sein. Mit der Lage direkt am Kreisel, der auch zur Kreisstraße und damit sowohl in Richtung Bad Rappenau als auch nach Kirchardt führt, wird diese Anforderung in Zukunft wesentlich leichter als im Moment zu erfüllen sein. „Die Chance hier in Grombach ist einmalig für die Mitglieder“, sagt Felix Mann.
Mit dem Neubau in Grombach sind die Planungen für die Bad Rappenauer Feuerwehr nicht abgeschlossen. Denn in der Kernstadt ist man weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Nachdem es mit dem Areal neben dem in die Jahre gekommenen Gebäude in der Raiffeisenstraße überraschend nichts geworden war, sieht es bei einem Alternativstandort im Stadtgebiet momentan ebenfalls nicht sonderlich gut aus.
Eines der größten Probleme: Ein Neubau braucht viel Platz, zwischen 7000 und 8000 Quadratmeter müssen es laut Bad Rappenaus OB sein. Außerdem sollte es nicht im Ortskern liegen, sondern wegen der Lärmbelastung am Rand der Gemeinde. Über ein solches Grundstück verfügt die Verwaltung allerdings nach wie vor nicht.
Mit dem Neubau in Grombach wird der Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Bad Rappenau weiter umgesetzt. Rund 3,2 Millionen Euro wird das Gebäude in dem Bad Rappenauer Teilort kosten. Das Architekturbüro Fischer Ziebold war für die Planungen zuständig, die einen zweigeschossigen Bau vorsehen, der auch Platz für den Nachwuchs der Feuerwehr bieten wird. Außerdem werden nach Geschlechtern getrennte Umkleidekabinen gebaut.