Auszug aus dem Artikel in der Heilbronner Stimme:

In immer mehr Gemeinden wird der bayrische Brauch, einen Maibaum aufzustellen, inzwischen gepflegt, so auch im nordöstlichen Landkreis Heilbronn. Zum ersten Mal wurde auch in Möckmühl ein 15-Meter-Baum aufgestellt. Skandal in Hardthausen: Unbekannte haben den Maibaum noch in der Mainacht zerstört.

Die Idee zum ersten Möckmühler Maibaum hatte Erich Vilsmeier. Christa Schmidt hat ihren Biergarten renoviert und da war sie von der Idee begeistert. Auch Bürgermeister Ulrich Stammer freundete sich mit der Idee an. Die Möckmühler Feuerwehr spielt seit einiger Zeit mit dem Gedanken. Weiß-blau wurde der Stamm angemalt. Erich Vilsmeier: ?Das hat keine politische Bedeutung. Die Farben sollen die bayrische Gemütlichkeit im Biergarten verdeutlichen.? Der Baum wurde im Stadtwald geschlagen.

Feuerwehrkommandant Uwe Thoma und seine Floriansjünger hatten sich einen Gag ausgedacht. In moderner Uniform, aber mit historischen Helmen schoben 20 Feuerwehrleute den Baum durch Möckmühl bis ans Sportheim. Dort wurde der Stamm mit Muskelkraft und einer ausgefeilten Stelltechnik aufgestellt. Anschließend fuhr Vilsmeier mit der Drehleiter nach oben und brachte selbst die Krone an.

Muskelmasse war in Hardthausen gefragt. Die Jugendfeuerwehr stellte jedes Jahr eine neue Birke hinter dem Rathaus in Kochersteinsfeld auf. Mehrere Seile, eine Leiter und viele Arme waren die einzigen Hilfsmittel. Unter den anfeuernden Rufen der Zuschauer dauerte es nicht lange, bis der Baum stand. In diesem Jahr dauerte es aber auch nicht lange, bis er wieder am Boden lag. Unbekannte sägten den Stamm 1,50 Meter über dem Boden ab. Dann machten sie den Wipfel ab und nahmen ihn mit. Hinweise auf die Täter, die zwischen drei und sieben Uhr am Werk gewesen sein müssen, gibt es nicht.

Foto: Mithilfe der Drehleiter wurde der Kranz an der Spitze des ersten Möckmühler Maibaums befestigt. (Fotos: Agentur Kochertal)

Aufgestellt und wieder umgesägt: Der Maibaum in Kochersteinsfeld.