Die baden-württembergische Feuerwehr ist noch nie so häufig fälschlicherweise zu Einsätzen gerufen worden wie im vergangenen Jahr. Zwischen Mannheim und dem Bodensee registrierten die Gemeindefeuerwehren 15 471 Fehlalarme, rund acht Prozent mehr als im Jahr 2000.
"Das ist ein ärgerlicher Rekord", kritisierte der baden-württembergische Innenminister Thomas Schäuble (CDU). Grund für rund zwei Drittel der Fehlalarme sind nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes vor allem kaputte Meldeanlagen oder Wartungsfehler. "Die Zahl der mutwillig ausgelösten Fehlalarme hat in den vergangenen Jahren nicht signifikant zugenommen", erklärte Verbands-Geschäftsführer Willi Dongus auf Anfrage.
Insgesamt rückten die über 1100 Feuerwehren des Landes mehr als 100 000 Mal aus, ein Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am häufigsten mussten die Einsatzteams dabei bei Verkehrsunfällen, bei Zwischenfällen mit gefährlichen Stoffen und bei Unwettern zur Hilfe eilen (insgesamt 42 Prozent).
"Wasser marsch" hieß es bei etwa 16 800 Feuern, darunter bei rund 1000 Großbränden. Mehr als 5000 Mal war die Feuerwehr im Einsatz, um zum Beispiel Tiere zu retten.
Nach der neuen Jahresbilanz des Innenministeriums wurden 2001 insgesamt 6328 Menschen von den Feuerwehren gerettet, 863 konnten dagegen nur noch tot geborgen werden.