Es sieht irgendwie langsam aus, was die Nachwuchsfloriansjünger da veranstalten. "Es ist wichtig, dass die Jugendlichen nicht rennen, um Unfälle zu vermeiden", erklärt Schwaigerns Jugendleiter Michael Wagenblast. In der Ruhe liegt die Kraft, denn obwohl niemand hastet, hat die Gruppe in kürzester Zeit die Schläuche ausgerollt und verbunden. Jetzt heißt es: "Wasser marsch." Der Löschangriff wird erfolgreich demonstriert. Das ist nur eine der Vorführungen beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Schwaigern.
Demonstration Jedes Jahr wieder lädt die Abteilung die Bevölkerung in ihr Feuerwehrhaus ein. "Die Leute sollen sehen, was mit dem ganzen Geld passiert, in welche Ausrüstung und Fahrzeuge es investiert wird", meint Abteilungskommandant Uwe Schlund. Da gibt es etwa das erst im vergangenen Jahr neu hinzugekommene Hilfeleistungslöschfahrzeug, das Löschgruppenfahrzeug oder der Schlauchwagen mit 1000 Metern Schlauchlänge. "Die haben wir in den letzten Jahren schon einige Male gebraucht." 2010 glücklicherweise noch nicht.
Überhaupt freuen sich die 59 Feuerwehrmänner und -frauen über ein bisher unspektakuläres, ereignisarmes Jahr. "Davon hatten wir in der Vergangenheit genug, da ist uns ein Normaljahr lieber."
Wie eine Fettexplosion gelöscht wird, zeigt die Wehr. Oder wie ein Baum entfernt wird, der auf ein Auto gestürzt ist. Vielleicht stutzt der eine oder andere auch beim Thema Rauchmelder. Dafür will man wie in jedem Jahr sensibilisieren. "Die Geräte warnen Leute vor dem tödlichen Brandrauch", erklärt Schlund. In Baden-Württemberg ist das Anbringen im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch keine Pflicht. Dabei könnten die Rauchmelder auf einfache und auch auf günstige Weise Leben retten. "Rauchmelder gibt es in jedem Elektrofachhandel oder Baumarkt, manchmal sogar beim Discounter."
Sensoren Als Mindestschutz gelten Rauchmelder in der Mitte des Hauses oder der Wohnung, also etwa im Flur und im Keller. Optimal ist ein Sensor in jedem Raum. "Von der Küche würde ich allerdings abraten, da gibt es ständig Dämpfe und dann schlägt der bei jedem Pfannkuchen Alarm."
Eine Leuchtdiode sendet in kurzen Abständen einen Lichtstrahl aus. Wird der durch Rauch unterbrochen, wird es schnell laut. Das ist wichtig, denn für die Einsatzkräfte gilt als Leitregel: 17 Minuten nach dem Ausbruch des Feuers kann man noch reanimieren, danach wird es schwierig.
Bild 1: Löschangriff der JugendfeuerwehrBild 2: immer wieder beeindruckend, eine FettexplosionBild 3: technische HilfeleistungBild 4: historische Löschübung
Fotos: Feuerwehr Schwaigern