Viele Schadenslagen können die örtlichen Feuerwehren mit den ihnen zur Verfügung stehenden Einsatz- und Führungsmittel ohne weitere Probleme selbst abarbeiten. Jedoch gibt es immer wieder Einsatzlagen die von der Schadenslage oder vom Ausmaß her eine Unterstützung anderer Feuerwehren oder Organisationen erforderlich machen.
Bei der Abarbeitung von größeren und örtlich begrenzten Schadenslagen wie z.B. Großbrände, Gefahrguteinsätze oder Extremunwetterlagen, bei welchen mehrere Feuerwehren gleichzeitig im Einsatz sind, kommen die örtlichen Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) und der Einsatzleiter irgendwann an die Leistungsgrenzen. Um hier aber trotzdem noch eine funktionierende und strukturierte Einsatz- und Führungslage gewährleisten zu können, besteht im Landkreis Heilbronn die Möglichkeit, die Kräfte des Führungsstab und den Einsatzleitwagen 2 (ELW 2), welcher bei der Feuerwehr Neckarsulm stationiert ist, zur Führungsunterstützung anzufordern.
Da es bei den Feuerwehren im Landkreis Heilbronn viele unterschiedlich ausgestattete ELW 1 mit verschiedenen Führungsmitteln gibt, ist es bei der Unterstützung durch den Führungsstab und den ELW 2 extrem wichtig, dass von allen Feuerwehren ein einheitliches System geführt wird, um bei der Übergabe der Daten an den Führungsstab und den ELW 2, möglichst wenig Reibungsverluste und eine optimale Datenweitergabe zu erreichen.
Im Landkreis Heilbronn wurde deshalb bereits eine ELW 1-Konzeption mit entsprechenden Formblättern und Checklisten für die Wehren herausgegeben.
Um die Theorie auch gezielt in die Praxis umsetzen zu können, fand jetzt auf Landkreisebene bei der Feuerwehr Ellbachtal und bei der Feuerwehr Brackenheim unter der Leitung von Bernd Halter (Landratsamt Heilbronn), Thomas Oeckler (Feuerwehr Ellbachtal) und Frank Pitz (Feuerwehr Eppingen) eine ELW 1 Fortbildung statt.
Ausgehend von den Erfahrungen der Großübung im Jahr 2018 bei der Firma Alba in Eppingen, galt es jetzt für die Teilnehmer der Fortbildungen, mit den vorhandenen Führungsmitteln des ELW 1 eine entsprechende Einsatzlage aufzubauen. Hierzu wurden von der Übungsleitstelle über Funk immer wieder neue Erkenntnisse eingespielt. Es mussten weitere Kräfte angefordert, in Bereitstellungsräume oder mit Einsatzauftrag an die verschiedenen Einsatzstellen geschickt werden. Um hier den Überblick über die Schadenslage, die eingesetzten Kräfte, Einsatzmittel und Einsatzabschnitte behalten zu können, wurden Funkprotokolle, Lagekarten, Schadenskonten, etc. an den ELW 1 geführt.
Beim Eintreffen der Mitglieder des Führungsstabes und des ELW 2, erfolgte dann anhand einer Checkliste die Übergabe der wichtigen Daten an die Führungsunterstützung, um dieser die weitere Führungs- und Lagedarstellung zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Fortbildungen fand dann noch ein gemütlicher Ausklang statt, bei welchem die Gelegenheit bestand, das Übungsgeschehen und die vorhandenen und gemachten Erfahrungen untereinander auszutauschen.