Die jährliche Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ittlingen im Klubheim des TSV nutzte Kommandant Florian Hernik für einen Rück- und Ausblick. Das Jahr, in dem die Wehr ihren 150. Geburtstag feierte, war arbeitsreich. Und auch im gerade erst begonnenen Jahr hatten die Helfer bereits alle Hände voll zu tun.
Im Gespräch mit der Kraichgau Stimme blickt Florian Hernik, dessen Amtszeit 2020 endet und der sich zur Wiederwahl stellen will, auf 2018 zurück. „Es war ein durchwachsenes, spannendes Jahr, in dem wir durch das Jubiläum viel vorzubereiten hatten“, bekennt Hernik.
Ganzes Einsatzspektrum abgedeckt
Dazu kam die eigentliche Arbeit einer Feuerwehr. „Wir hatten 27 Einsätze, die das ganze Einsatzspektrum abgedeckt haben.“ Das war ein Rekord, „Normalerweise haben wir zwischen 16 und 20.“
In Erinnerung geblieben sind Hernik einige davon. Beispielsweise der Einsatz in einem örtlichen Pflegeheim. „Dort haben wir einen verrauchten Kellerraum festgestellt. Die erste Vermutung war ein Brand in der Heizungsanlage, was jedoch nicht der Fall war“, erinnert sich der Kommandant. „Innerhalb kürzester Zeit war sehr viel Manpower von DRK und Feuerwehren vor Ort.“
In Atem gehalten hat die Wehr die Kirchardter Straße, die gleich fünfmal hintereinander von der Feuerwehr nach Starkregen gereinigt werden musste. „Ein Einsatz war unmittelbar nach unserem Jubiläumssonntag“, erinnert sich Hernik.
Drei Tage lang Jubiläum gefeiert
Der Verlauf des Jubiläums zaubert ihm immer noch ein Grinsen ins Gesicht. Drei Tage lang feierte die Wehr, der Sonntag war das Highlight. „Wir hatten Ochsen am Spieß und der war schon sehr früh am Mittag ausverkauft.“ Für den Tag hatte sich der Festausschuss ein buntes Programm einfallen lassen. Die Elektrofachgruppe der Feuerwehr informierte über Elektroautos und beeindruckte mit Experimenten rund um das Thema Strom, der DRK-Ortsverein hatte die Helfer vor Ort eingeladen und die Freiwillige Feuerwehr Eppingen brachte ihre Sonderfahrzeuge wie die imposante Drehleiter mit.
Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Der scheidende Kassierer Alexander Fink berichtete von einem satten, vierstelligen Gewinn, der zum Teil in die Wehr zurückfließen soll. Fink legte nach zehn Jahren das Amt nieder und übernahm von Bernd Friedrich, der nach 25 Jahren nicht mehr zur Wahl stand, das Amt des Schriftführers. Christoph Wörner wurde zum neuen Kassierer gewählt.
Gemeinde investiert 1,7 Millionen
Neben der Vorbereitung für das Jubiläum waren die Kameraden als Häuslebauer gefragt. „Wir hatten Sitzungen mit dem Bürgermeister, dem Architekten und dem Bauausschuss, denn wir haben die Sanierung und den Anbau des Feuerwehrhauses vorangetrieben.“ Dieses Bauvorhaben, wird auch dieses Jahr beschäftigen. Im Dezember sollen Anbau und sanierte Fahrzeughalle fertig sein. „Wir werden beim Umbau und der Sanierung der jetzigen Fahrzeughalle selbst Hand anlegen. Das ist für uns selbstverständlich, denn wenn die Gemeinde 1,7 Millionen Euro investiert, wollen wir auch unser Scherflein dazu beitragen, um Geld einzusparen.
Auch in diesem Jahr waren die Retter bereits gefordert. Fünf Einsätze galt es abzuarbeiten. “Glücklicherweise haben wir keine Probleme mit der Tagesverfügbarkeit, denn zum einen sind viele Mitarbeiter des Bauhofs bei uns, zum anderen haben wir Landwirte, die tagsüber ausrücken können.„