Kommandantenseminar 2019 in Bad Friedrichshall am Samstag, 23.11.2019
Der Landkreis Heilbronn steuert auf die Digitalfunkumstellung zu. Derzeit wird die Integrierte Leitstelle an das TETRA Digitalfunknetz angebunden. Nach erfolgreicher Anbindung laufen dann auch die Zuwendungsfristen für die Migration der Feuerwehren vom bisherigen 4m Analogfunk in das digitale TETRA-Netz. Für die Umstellung wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die momentan in Zusammenarbeit mit der Firma Hunsdorfer Consulting die Bedarfsermittlung und Ausschreibung von den digitalen Endgeräten vorbereitet. Derzeit ist geplant, das im Landkreis Heilbronn die ersten Feuerwehren im Jahr 2021 digital funken werden. Die zeitnahe Umstellung ist aus technischer Sicht dringend notwendig. Für das bestehende Analognetz wird die Ersatzteilversorgung zunehmen schwieriger. Ausfälle und Anfälligkeiten steigen altersbedingt stark an. Wie schon in der Vergangenheit bei ähnlichen Vorhaben von gemeinsamen Ausschreibungen und Inbetriebnahmen schließt sich die Stadt Heilbronn dem Landkreis an.
Die Ersatzbeschaffung des ELW 2 findet nun endlich ein Ende. Nach wirtschaftlicher Schieflage des Auftragnehmers ist dort nun wieder ein Regelbetrieb hergestellt. Voraussichtlich im Januar 2020 findet die Rohbauabnahme statt. Die Endabnahme ist auf Ende März anvisiert.
Fast 113.000 Einsätze und 370.000 Telefonate, davon 84 Telefonreanimationen, bearbeitete die Integrierte Leitstelle im vergangenen Jahr. Bei der derzeit laufenden Modernisierung im laufenden Betrieb ist der Hardwaretausch abgeschlossen und die neue Software ist fast komplett in Betrieb. Hinzu kommt wie schon erwähnt die Anbindung an das TETRA-Digitalfunknetz. Da die Deutsche Telekom im Notrufbereich der Leitstelle die Analogversorgung komplett einstellt folgt eine Umstellung der Notrufleitungen auf ein IP-basiertes System. Zusätzlich wird das AML-System im Mobilfunk umgesetzt, mit dem sich Mobilfunkgeräte beim Notruf metergenau orten lassen.
Das digitale Alarmierungsnetz wurde vor kurzem um zwei weitere Alarmumsetzerstandorte erweitert. Dadurch konnten festgestellte Lücken geschlossen werden. Zusätzlich befindet sich mittlerweile ein Reserveumsetzer mitlaufend im Netz. Bei Ausfall eines Standortes kann diese Reserve mit geringem Aufwand die Alarmierung sicherstellen. Eine dauerhafte Redundanz wird sich im neuen ELW 2 befinden. Bei Ausfall eines Netzbereiches kann der neue Einsatzleitwagen dann eine Alarmierung um sich herum sicherstellen.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg ist die neue mobile Schaumdesinfektionsanlage für den Tierseuchenfall stationiert (siehe Bericht „Neue mobile Schaumdesinfektionsanlage“ vom 3.9.2019). Da im Tierseuchenfall das Hauptaugenmerk darauf liegt, eine Kontaminationsverschleppung zu verhindern, wurde im vergangenen Jahr die neue Fahrzeugschleuse angeschafft. Sie ersetzt fast 20 Jahre altes Material und bringt die Dekontaminationsausrüstung des Landkreises auf den aktuellsten technischen Stand.
Im Jahr 2020 stehen neben den genannten Anschaffungen und Umstellungen noch die Ersatzbeschaffung der beiden Gerätewagen Gefahrgut und die Neubeschaffung eines Abrollbehälters Sandackbefüllung an. Die Umsetzung eines Heissausbildungskonzeptes wird weiter verfolgt und die regelmäßige Übung an der „NATO-Pipeline“ steht wieder an.
Mit diesen Themen und der Zusammenfassung von aktuellen Neuigkeiten aus den Arbeitskreisen und dem Landratsamt füllten Kreisbrandmeister Uwe Vogel, Bernd Halter und Marc Hoffmann den Samstagvormittag.
Da die Zahl der Übergriffe auf die „Blaulichtkräfte“ steigt referierte Kriminalhauptkommisar Reiner Pimpl über das Thema „Präventive Maßnahmen gegen Gewalt an der Einsatzstelle“. Man solle bei Ereignissen unbedingt Anzeige erstatten und eine Eskalation verhindern. Mit „Wehr dich, aber richtig“ bietet das Polizeipräsidium Heilbronn in Zusammenarbeit mit externen Partnern ein Programm zur Deeskalation an.
Auch der Kreisfeuerwehrverband gibt beim Kommandantenseminar traditionell einen Rück- und Ausblick auf aktuelle Themen. Verbandsvositzender Reinhold Gall ging in diesem Jahr auf die Landesfeuerwehrverbandsversammlung und die Auswertung der Entschädigungssatzungen ein.