Auf dem Weg zu einer ständigen Vertretung der Feuerwehren in den Gremien der Europäischen Union sind Spitzenvertreter der Mitgliedsstaaten einen entscheidenden Schritt vorangekommen. „Wir wollen die Interessen der Feuerwehren den europäischen Gremien gegenüber noch besser vertreten“, erklärten staatliche Vertreter und Verbandspräsidenten im Rahmen der 3. Feuerwehrkonferenz Europa. Die stärkere Koordinierung von länderübergreifenden Themen ist ein weiterer Beschluss der Veranstaltung. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hatte die Feuerwehrkonferenz Europa zur Weltleitmesse Interschutz in Hannover organisiert.
Die Teilnehmer aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Ungarn betonten die Grundsätze der Solidarität, der Subsidiarität und der Prävention. Die Notwendigkeit eigener Katastrophenschutzressourcen der EU wird dagegen nicht gesehen.
Ziel ist, die nationalen Feuerwehreinheiten auf ein gemeinsames und flächendeckendes Mindestniveau zu heben. Dabei ist unter Berücksichtigung bestehender Strukturen dem Gedanken der Ehrenamtlichkeit und des bürgerschaftlichen Engagement künftig noch mehr Bedeutung beizumessen. „Nur auf Basis der Freiwilligkeit von mitwirkenden Helfern ist ein schlagkräftiges Hilfeleistungssystem zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedsstaaten in kürzester Zeit sicherzustellen“, heißt es in der Schlusserklärung.
DFV-Präsident Hans-Peter Kröger hatte bereits in seinem Eröffnungsreferat zur besseren Nachhaltigkeit im gemeinsamen Auftreten angemerkt: „Insbesondere gegenüber der Leitung der Generaldirektion Humanitäre Hilfe fehlt bisweilen ein adäquates Gegenüber der europäischen Feuerwehren.“ Worte, die beim anwesenden Berater der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO), Johannes Luchner, auf offene Ohren stießen. Luchner bot den Teilnehmern einen Überblick über Europas Politik für eine unionsgerechte Hilfe bei Katastrophen. Darüber hinaus referierte Franz-Josef Hammerl vom Referat Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz im Bundesinnenministerium über die Rolle Deutschlands im Kontext des europäischen Bevölkerungsschutzes.
Nach Leipzig (2010), Bratislava (2012) und Hannover (2015) soll die Reihe der „Feuerwehrkonferenzen Europa“ fortgeführt werden. In ihr werden die rund 3,0 Millionen Frauen und Männer von haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehren in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vertreten. DFV-Präsident Kröger verlieh hohe Auszeichnungen an die Präsidenten der Feuerwehrverbände Albert Kern (Österreich), Eric Faure (Frankreich) und Marc Mamer (Luxemburg) sowie den Beauftragten für internationale Beziehungen John Jannsen (Dänemark). Tagungsgast war unter anderem Präsident Kevin D. Quinn vom Verband der Freiwilligen Feuerwehren in den USA. Ein internationaler Abend auf dem Interschutz-Stand des Deutschen Feuerwehrverbandes bot abschließend Gelegenheit für weiteren Austausch.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband