Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Auch psychisch stark gefordert

Pfaffenhofenvon Werner Stuber, HSt

Für die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhofen war 2018 ein Jahr der Extreme: Extrem viele, teilweise tragische Einsätze, extreme Wetterverhältnisse, aber auch extrem viele, nämlich drei, Hochzeiten von Kameraden. So jedenfalls bewertete Schriftführer Michael Stuber das Geschehen im vergangenen Jahr, das er bei der Hauptversammlung mit Bildern und Diagrammen Revue passieren ließ.

Zu 25 Einsätzen wurde die Wehr gerufen, berichtete Kommandant Matthias Fried. Er könne daher nicht, wie zweimal zuvor, von einem „unspektakulären Einsatzjahr“ sprechen. Tatsache ist: In den letzten zwölf Jahren gab es im Durchschnitt nur sieben Alarmierungen pro Jahr.

Bandbreite Auch die Art der Einsätze sei „so vielseitig wie noch nie“ gewesen. Das reichte von Ölspuren beseitigen, Türen öffnen für den Rettungsdienst, überflutete Keller auspumpen und – nach einem Sturm – eine Baumkrone vom Hausdach holen über technische Hilfeleistung bei drei Verkehrsunfällen bis hin zum Löschen von Kleinbränden und eines brennenden Autos. Besonders tragische Einsätze waren der tödliche Unfall des Ehrenkommandanten Helmut Böckle mit seinem Weinbergschlepper und der Brand eines Wohnmobils, in dem zwei Menschen ums Leben kamen.

„Es wurde uns teilweise sehr viel abverlangt, vor allem auch psychisch“, betonte Fried. Er forderte die Einsatzkräfte auf, sich zu melden, wenn es gesundheitliche Probleme gibt nach solchen Einsätzen: „Wir können uns dafür professionelle Hilfe holen.“

Zwölf Übungstermine und Sonderdienste wie die Streckensicherung beim Zabergäulauf und ein Seminar über Schäden an Erdgasleitungen standen im Terminplan. Neun Kameraden besuchten zudem Aus- und Fortbildungslehrgänge.

Die Pfaffenhofener Wehr zählt aktuell 76 Mitglieder. Davon gehören 39 Männer und sechs Frauen der Einsatzabteilung an. Neu hinzugekommen aus der Jugendfeuerwehr sind zum 1. Januar 2019 Jule und Fynn Rösinger. Die Nachwuchstruppe besteht aus neun Jungen und fünf Mädchen. Die Altersabteilung um Heinz Wolter hat 15 Mitglieder.

29 Übungstermine und andere Veranstaltungen habe die Jugendfeuerwehr absolviert, berichtete Leiter Johannes Stuber. Dazu gehörte die erfolgreiche Teilnahme an den Maispielen in Zaberfeld und die Mitgestaltung der Ferienwoche. Jule und Fynn Rösinger, Daniel und Michel Böckle, Adrian Grün, Benaja Jaißle, Julia Oehler, Lukas Schaible und Nico Stiegmann waren erfolgreich bei der Jugendflamme Stufe II.

Veränderung Das beeindruckte auch Bürgermeister Dieter Böhringer. Toll findet er es, dass immer mehr Frauen bei der Feuerwehr sind. Dank zollte er allen, die sich in der Wehr engagieren. Bei den Ausschussmitgliedern gab es eine Änderung: Für Martin Rösinger, der nicht mehr kandidierte, wurde Timo Kirschner gewählt. Andreas Mächtle, Tilmann Schiedel und Mario Volland wurden im Amt bestätigt.