Das kommt davon: Da hat einer im Hotel im Bett geraucht, ist eingeschlafen - und schon brennt die Bude. Diese fiktive Lage fanden die Neckarwestheimer Floriansjünger am Samstag bei ihrer Hauptübung vor, als sie um 16.04 Uhr von der Einsatzleitstelle in Heilbronn alarmiert wurden.
Am und im ehemaligen Hotel Hofmann an der Hauptstraße konnten die Wehrmänner sowie die Mitglieder von Schnelleinsatzgruppen der DRK-Ortsvereine Lauffen und Ilsfeld zeigen, dass sie mit dem angenommenen Feuer und seinen Folgen gut fertig wurden.
Menschenrettung zuerst: Auf den Balkon des Hotels hatten sich Bewohner des Hauses geflüchtet - der Raucher lag noch in seinem Bett.
Nachdem gleichzeitig das Tanklöschfahrzeug und das Löschgruppenfahrzeug in der Hauptstraße eingetroffen waren, drang ein Trupp mit Atemschutz in das verqualmte Haus ein, um Menschen zu retten.
Ein weiterer Trupp ging über die Steckleiter auf den Balkon, um die dort verängstigt Rufenden sicher auf den Boden zu bringen. Von beiden Seiten wurde dann aus fünf Rohren der Brand, der sich inzwischen durch den Dachstuhl gefressen hatte, bekämpft.
Wasser entnahmen die Feuerwehrleute dem Hydranten an der Hauptstraße. Dabei zeigte es sich, dass der Wasserdruck in der Niederzone des Ortes ausreicht, um 1000 Liter pro Minute verspritzen zu können.
Im Notfall, so erläuterte Kommandant Martin Gross später, hätte Wasser aus der Hochzone und aus dem Behälter am Wassergraben herbei geführt werden müssen.
Gleich mit fünf Rettungswagen rücken Schnelleinsatzgruppen des Roten Kreuzes an, um die Verletzten aufzunehmen, zu versorgen und - wenn nötig - ins Krankenhaus zu bringen. Diejenigen, die Verbrennungen erlitten hatten, wurden in Thermofolie gehüllt. Um 16.28 Uhr meldete Einsatzleiter Jürgen Panzer "Feuer schwarz".
Bei der Manöverkritik hatte Kommandant Gross nichts auszusetzen. Bürgermeister Mario Dürr freute sich, dass es sich bei diese Gelegenheit erwiesen habe, dass der Wasserdruck im unteren Dorfbereich ausreichend für Feuerlöschzwecke ist.
Der Kommandant der Lauffener Stützpunktwehr, Heiner Schiefer, der die Übung beobachtet hatte, war begeistert von dem Übungsobjekt und fragte Bürgermeister Dürr, ob es seine Leute vielleicht auch einmal nutzen könnten.
"Kein Problem", sagte der Schultes dazu. Immerhin hat auch schon die Polizei in dem leer stehenden Gebäude geübt - zum Beispiel wie man Wohnungen räumt.
Wie lang das Gebäude, das seit einem Jahr der Gemeinde gehört, noch zur Verfügung steht, ist nach Auskunft von Dürr ungewiss. Die Kommune würde an der Stelle gern ein Altenpflegeheim mit 24 Plätzen bauen.
Ob das Vorhaben auch ohne Fördermittel realisiert wird, ist unklar (unsere Zeitung berichtete).