Neudenau Feuerwehr feiert mit Jungen Aalbachtalern Oktoberfest zum 150-jährigen Bestehen
Blondine Andrea mit den kunstvoll geflochtenen Zöpfen, einem feschen Dirndl und reichlich Wangenrouge, die hinter dem Tresen der Sturmfeder-Halle mit charmantem Lächeln Dienst machte, ist gar keine junge Dame. „Andrea“ ist vielmehr der Jugendleiter der Neudenauer Feuerwehr. Zum Oktoberfest anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr in der Jagsttalstadt hat sich André Sandrisser kurzerhand in ein bayerisches Mädel verwandelt.
Als Hartmut Bertsch aus Stein seine Bierleitungen angeschlossen hatte, stößt er mit „Andrea“ an. Auch Bertsch ist natürlich bayerisch gekleidet. Überhaupt folgte eine große Zahl der Gäste am dem Motto des Oktoberfests und erschienen in Dirndl und Lederhosen. Der ungebremste Trend zur bayerischen Tracht samt passender Musik setzte sich auch in Neudenau fort. „Wir können auch Bayern im Jagsttal“, sagen die feschen „Jagsttalbayerinnen“ Tanja Stingl und Silke Amann.
In ihrem Jubiläumsjahr lassen es die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr krachen und holen sich dazu die „Jungen Aalbachtaler“ Musikanten in die Sturmfeder-Halle. „150 Jahre ist ein richtig tolles Jubiläum. Das muss man einfach gebührend feiern“, sagt sich Abteilungskommandant Sven Reinhardt, der seine Beziehungen zu den Aalbachtaler genutzt und die Formation ins Jagsttal geholt hat.
Musikformation Dass eine große und professionell arbeitende Musikformation auch ein gewisses finanzielles Risiko darstellt, darüber ist sich Reinhardt im Klaren. Man setzt aber auf die musikbegeisterten Neudenauer, und die kommen auch. Als Sven Reinhardt die vielen Gäste in die Sturmfeder-Halle strömen sieht, hellt sich die Mine des Polizeibeamten auf. „Das ist richtig toll, dass die Gäste so zahlreich zu uns kommen“, freut er sich.
270 Plätze hat die Feuerwehr in der Halle bestuhlt, die aber nicht ausreichten. So mancher bevorzugt daher die Stehtische und vor allem einen Stehplatz an der langen Bar. Dorthin zieht es auch öfters eine weit angereiste Gruppe. Mit einem Reisebus kommt eine bayerische Feuerwehr aus Müncherlbach im Kreis Ansbach ins Jagsttal und feiert das Fest der Neudenauer zünftig mit. „Dös isch sauguat hier“, meint einer trocken.
„Die Jungen Aalbachtaler“ kommen aus Uettingen bei Würzburg und sind fast durchweg Nachkommen der international bekannten Aalbachtaler, die aufgehört haben. Am Samstag heizt die Gruppe die Halle mächtig auf und sorgt für Oktoberfeststimmung.
Veranstaltungsreihe Mit zahlreichen Veranstaltungen würdigt die Freiwillige Feuerwehr Neudenau ihr stolzes Jubiläum. Auftakt war im Juni mit der Einweihung des Gerätehauses mit Innenminister Reinhold Gall, im Juli folgte die Adventure-Tour der Kreisjugendfeuerwehr, vergangen Samstag das Oktoberfest, und am 19. November folgt der Jubiläumsfestakt in der Sturmfeder-Halle und einem St.-Florians-Gottesdienst am 29. November.
Bild: „Wir können auch Bayern im Jagsttal“, meinten diese Besucherinnen in feschem Dirndl und Lederhose beim Oktoberfest der Feuerwehr. (Foto: Rudolf Landauer)