Die Neudenauer Gesamtwehr musste im vergangenen Jahr fast doppelt so häufig wie im Vorjahr ausrücken: Von 17 (2009) auf 31 (2010) stieg die Zahl der Einsätze an. "Diese Steigerung bringt zum Ausdruck, welches enorme Pensum die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr leisten", brachte es Bürgermeister Manfred Hebeiß bei der Jahreshauptversammlung der Gesamtwehr in der Sturmfeder-Halle auf den Punkt. Und das mit großem Erfolg, wie die Bilanz zeige.
Anforderungen Die Liste der Einsätze, die Kommandant Jörg Wagner vorstellte, war nicht nur lang, sie macht auch die teilweise schwierigen Anforderungen der Feuerwehrleute in bestimmten Gefahrensituationen deutlich. Zu drei Unfällen mit umgestürzten Lastwagen und einem Auto, das eine Böschung hinunterstürzte, wurden die Einsatzkräfte gerufen. Sie befreiten dabei auch einen in seinem Führerhaus eingeklemmten Lkw-Fahrer. Zwei Flächenbrände und ein Wohnungsbrand konnten gelöscht werden. Zu drei Türöffnungen einer davon ein ernster Notfall wurde die Feuerwehr hinzugerufen. Fünf Ölspuren stellten eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer dar und wurden beseitigt. Eine unerlaubte Altölablagerung gehörte ebenso zum Aufgabenspektrum wie Einsätze bei Windbrüchen durch Schnee und Sturm.
Hebeiß brachte aber auch Kritik an. Die Zahl der Aufgaben nehme ständig zu ebenso auch das Anspruchsdenken der Gesellschaft: "Statt zur Selbsthilfe greifen immer mehr Menschen zum Telefon, so mancher überspannt den Bogen dabei", sagte der Schultes. Die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr im gesamten Stadtgebiet sei optimal. Seit 1999 wurden 1,1 Millionen Euro investiert, hob Hebeiß hervor. Wäre Kreisbrandmeister Uwe Vogel anwesend gewesen, hätte er sich harsche Kritik durch Hebeiß anhören müssen. Zur neuen Ausrückeordnung der Feuerwehren im Landkreis sagte der Bürgermeister: "Dieses Werk ist gegenüber den Wehren in kleineren Kommunen eine Frechheit und kann so nicht hingenommen werden." Die Handlungsmöglichkeiten dieser Wehren würden geschmälert und kleine Kommunen abgezockt. "Er stärkt die größeren Wehren und schwächt die kleineren", sagte der Schultes.
Ehrung Jugendfeuerwehrwart Daniel Beck stellte eine gute Jugendarbeit vor. 23 Jungs und ein Mädchen machen derzeit Dienst. Nach dem Bericht des Sportleiters Uwe Amann und des Kassiers Volker Fröhlich ehrten Manfred Hebeiß und Jörg Wagner, Robert Tomschitz und Manfred Schick für 25 Jahre und Wilhelm Bort für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Die Männer bekamen das silberne und goldene Ehrenkreuz und ein Präsent.
Bild: Bürgermeister Hebeiß (links) und Kommandant Jörg Wagner (rechts) ehrten Robert Tomschitz, Manfred Schick und Wilhelm Bort. (Foto: Rudolf Landauer)