Er trägt einen berühmten Namen, der für eine Fußballer-Karriere prädestiniert wäre: Helmut Schön. Doch anders als der berühmte Altbundestrainer Helmut Schön, bekannt geworden als „der Mann mit der Mütze“, entschied sich sein Treschklinger Namensvetter für eine Laufbahn bei der Feuerwehr.
Ein Vierteljahrundert lang bekleidete der „Rappenauer“ Helmut Schön das Amt des Abteilungskommandanten, war neun Jahre Kassenverwalter des Sondervermögens der Feuerwehr Bad Rappenau, leitet seit 2010 die Altersabteilung in Treschklingen und in der Abteilung Süd.
Zudem fungiert er seit 2013 als Leiter der Altersabteilung der Feuerwehr Bad Rappenau und ist seit diesem Zeitpunkt stellvertretender Obmann der Altersmannschaft des Kreisfeuerwehrverbandes.
Fußballfan Und, wie es sich für den Träger eines solch berühmten Namens gehört, ist Schön auch fußballbegeistert, nennt eine Dauerkarte beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim sein Eigen, ist Gründungsmitglied des Fördervereins und Mitbegründer der Alten Herren des SV Treschklingen, bei dem er seit 1971 Mitglied ist. Dort wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und ist der erste und bislang einzige Stadionsprecher im Kirchbergstadion.
Die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten des 71-Jährigen gebürtigen Diedesheimers ist lang und aller Ehren wert. Deshalb war geplant, dass Schön bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn erhalten sollte.
Doch die Coronavirus-Pandemie machte dem einen Strich durch die Rechnung, die Versammlung musste verschoben werden. Ob sie in diesem Jahr nachgeholt wird, ist fraglich. Die Freude ist trotzdem groß, wenngleich Schön nicht viele Worte macht.
Schön war 1970 nach seiner Heirat nach Treschklingen gezogen. „Karl Feierabend, mein Vorgänger, war mein Schwiegervater“, erzählt er, „und ich kann mich noch gut erinnern, wie der damalige Kreisbrandmeister aus Sinsheim einmal im Jahr in Uniform zu Besuch kam.“ Den Grund hatte er schnell herausgefunden: die jährliche Übung, die im Vorfeld nicht an die große Glocke gehängt wurde. „Wenn ich gesehen habe, dass der Kreisbrandmeister in Uniform kommt, wusste ich, dass bald die Alarmierung kommt.“
Familiensache Als sein Schwiegervater altersbedingt die Leitung der Abteilung abgeben musste, sprang Schön in die Bresche. „Als ich gewählt wurde, waren der damalige Kreisbrandmeister Anton Pecoroni, Bürgermeister Gerd Zimmermann und Kommandant Wilhelm Bödinger anwesend, denn bei der ersten Versammlung konnte die Wahl nicht durchgeführt werden.“ Erst in der Versammlung hatte sich herausgestellt, dass Feierabend aus Altersgründen auf eine Wiederwahl verzichten musste und die Wehrmänner hatten aus Protest ihre Beteiligung an einer Wahl abgelehnt.
So rückte Schön, damals im zweiten Jahr Stellvertreter des Schwiegervaters, nach. 25 Jahre später später legte er das Amt in jüngere Hände und wurde um seine Verdienste zum Ehrenabteilungskommandanten der Abteilung Süd ernannt.
In Schöns Dienstzeit feierte die Abteilung Treschklingen ihr 50. Bestehen, die Jugendfeuerwehr ihr 25. Jubiläum. Eines seiner Highlights: „die Beteiligung an der Planung des Bürgerzentrums in der Treschklinger Ortsmitte, wo wir bis zur Fusion der Abteilungen Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen unser Domizil hatten.“