Am 05. November fand die diesjährige Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen, Abteilung Kleingartach, statt. Übungsobjekt war ein leer stehendes städtisches Gebäude das früher als Kaserne und zuletzt als Sozialwohnung genutzt wurde.
Um 16.07 Uhr wurde die Abteilungswehr von der Leitstelle Heilbronn über Sirene und digitale Meldeempfänger alarmiert. Gemeldet wurde ein Zimmerbrand im 1.OG des mit über 25 Räumen stark verwinkelten Gebäudes. Weiter teilte ein Nachbar mit, dass sich noch drei Personen in dem Gebäude befinden müssen. Der zuerst eintreffende Zugtrupp verschaffte sich einen Überblick der Lage und konnte so die ersten Erkenntnisse an das kurz darauf eintreffende LF8/6 weitergeben. Hier galt es die Menschrettung zuerst durchzuführen. So wurden zwei Trupps unter PA in das stark verrauchte Gebäude entsendet. Die engen Treppenhäuser und niedrigen Deckenhöhen waren weitere Herausforderungen beim Vorgehen. Da man davon ausging dass die Abteilung Eppingen ebenfalls alarmiert war, konnte man zwei weitere Trupps unter PA des mittlerweile eingetroffenen LF 16-TS zur Unterstützung einsetzen. Dies war auch erforderlich da sich der Brand entgegen den Angaben nicht im ersten sondern im 2. OG befand und die Personensuche dadurch einen höheren Zeitaufwand in Anspruch nahm. Parallel zur Menschenrettung und dem Einsatzgeschehen um das betroffene Haus wurde eine Wasserentnahme vom nahe gelegenen Leinbach eingerichtet. Mittels MTW, TS Anhänger und Feuerwehranhänger Schlauch konnte von einer dritten Gruppe die rund 150m B-Schlauchleitung verlegt werden. Den acht Atemschutzgeräteträgen gelang es schließlich alle drei verletzten Personen zu retten und zur Betreuung einem weiteren Trupp zu übergeben. So stand fortan die Brandbekämpfung im Mittelpunkt. Hier wurde im weiteren Verlauf in einer Abstellkammer eine heiße Gasflasche entdeckt, welche vor der Bergung noch im Gebäude massiv gekühlt wurde. Der Küchenbrand wurde danach von 2 Trupps mit zwei C-Rohren schnell unter Kontrolle gebracht. Nicht eingeplant aber als Szenario äußerst erwünscht war der Ausfall eines 2m-Funkgerätes des Wassertrupps während der Brandbekämpfung. Hier wurde vom verantwortlichen Gruppenführer aber unverzüglich reagiert und die eventuell erforderliche Rettung der Kameraden eingeleitet.
Gegen 16.52 Uhr konnte man schließlich Feuer aus melden.
Bei der anschließenden Übungskritik zeigte sich Abteilungskommandant Lars Wind mit dem Ablauf in großen Teilen zufrieden. Angesprochen wurden hier die Wichtigkeit des Führungsvorganges und Abarbeitung der Gefahrenmatrix. Gerade in einem derart alten Gebäude besteht für die Mannschaft erhöhtes Gefahrenpotential. Schilf und Schlackedecken, marode Holztreppen, defekte Elektroinstallationen und hohe Brandlast durch eine Vielzahl von gelagertem Gerümpel um nur einige zu nennen.
Da nur wenige Kameraden in die Planung und den zeitpunkt der Übung eingebunden waren, konnte zudem ein wichtiger Indikator für die Tagespräsenz von Atemschutzgeräteträgern und Mannschaft im Allgemeinen gewonnen werden.Bei einem Abendessen und Kaltgetränken in einer Gaststätte hoch über den Kleingartacher Weinbergen saßen rund 40 Floriansjünger der Wehr des schwäbischen Ortsteiles noch gemütlich beisammen.