Am Samstag, 6. November, fand die diesjährige Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen, Abteilung Kleingartach, statt. Übungsobjekt war die KFZ Werkstatt Fischer-Daub im Gemminger Feld.
Um 15.55 Uhr wurde die Eppinger Abteilungswehr von der Leitstelle Heilbronn über Meldeempfänger alarmiert. Gemeldet wurde ein Arbeitsunfall bei Schweißarbeiten, weitere Einzelheiten unklar. In der Zwischenzeit wurde aufgrund Personalmangels und des nicht bekannten Schadensmaßes die Nachalarmierung über Sirene angeordnet.Als erstes verschaffte sich Einsatzleiter Lars Wind einen Überblick der Lage durch die Erkundung und Befragung des Werkstattmeisters. Hier stellte sich heraus, dass ein Auto von der Hebebühne gerutscht ist und einen KFZ Mechaniker, der mit Schweißarbeiten am PKW beschäftigt war, darunter eingeklemmt hat. In Folge dessen gab es eine Verpuffung, so dass drei weitere Personen verletzt und vermisst waren.
Diese Informationen wurden dem eintreffenden LF8/6 weitergegeben und die Menschenrettung von zwei Trupps unter Atemschutz durch Gruppenführer René Harein eingeleitet. Kurze Zeit später traf das LF16-TS mit Gruppenführer Timo Waidmann an der Einsatzstelle ein. Auch hier wurde dem Gruppenführer ein kurzer Überblick der Lage und der eingeleiteten Maßnahmen gegeben, bevor er den Auftrag bekam, die Menschenrettung zu unterstützen. Da die Abteilung Eppingen ebenfalls nachalarmiert wurde, konnten innerhalb kürzester Zeit vier Trupps die Menschenrettung aufnehmen. Während die dritte Gruppe mit dem MTW eintraf und für den Aufbau der Wasserversorgung vom offenen Gewässer mittels TS und Schlauchanhänger sowie die Absicherung zuständig war, gab der erste Trupp die Meldung ab, dass eine Person unter dem PKW eingeklemmt ist und nur mit technischem Rettungsgerät befreit werden kann. Daraus resultierend mussten Hydraulikaggregat, Stromerzeuger und Unterlegmaterialen einsatzbereit gemacht werden. Zu beachten war hier ebenso, dass am PKW ein Schwelbrand ausgebrochen war und dieser abgelöscht bzw. kontrolliert werden musste. So waren je zwei Trupps mit der Rettung des eingeklemmten KFZ Mechanikers und der Suche der noch vermissten drei Personen beschäftigt. Bevor die Rettung der eingeklemmten Person durchgeführt wurde, borg man noch eine warme Acetylenflasche und übergab diese zur Kühlung dem Schlauchtrupp ins Freie. Anschließend wurde das Auto mit dem Spreizer sanft angehoben, mittels Keilen und Crip Block gesichert, die Person befreit und am Sammelplatz dem RTW übergeben. Nach der Rettung der schwer verletzten Person waren beim Angrifftrupp des LF8/6 auch die Pressluftflaschen leer. So mussten diese neu bestückt und frischen Kräften zur Ausrüstung übergeben werden. Mittlerweile waren die Werkstatttore zur Entrauchung geöffnet, worauf sich die Suche einfacher gestaltete. Innerhalb von 6 Minuten wurden die restlichen Personen, darunter eine Praktikantin, gerettet. Diese hatten sich vor dem Arbeitsunfall im hinteren Teil der Werkstatt aufgehalten und waren leicht verletzt, konnten sich aber nicht selbst retten, da die hintere Türe verschlossen war und vor Ihnen der stark verrauchte Werkstattbereich lag. Zeitgleich wurde die Brandbekämpfung vorgenommen, die durch die Verpuffung im Reifenlager entstanden war. Da der PKW noch nicht vollständig gelöscht war, mussten hier weitere Löscharbeiten durchgeführt werden. Um einen Wasserschaden in der Reparaturgrube zu verhindern, zog man das Auto ins Freie und löschte den Brand schließlich mit dem Mittelschaumrohr ab.
Um 16.40 Uhr war die Übung schließlich beendet.
Abteilungskommandant Lars Wind zeigte sich mit dem Übungsverlauf des anspruchsvollen Szenarios zufrieden betonte aber zugleich, welch eine wichtige Rolle zum einen das Üben, zum anderen in diesem Falle aber die ausgiebige Erkundung und die Gefahrenbeurteilung haben.Hier sind aus Einsatzstichwort, Schadensobjekt, Befragungen so viele Informationen wie möglich zu sammeln, um den Führungsvorgang optimal abzuarbeiten. Bei einer KFZ Werkstatt beispielsweise sind die Gefahren für Mensch und Umwelt durch Öle, Lacke, Gase, Batterien oder der erhöhten Brandlast wie Reifen um ein vielfaches höher. Ebenso wurden einige Dinge angesprochen, die es zu verbessern gilt. An der Übung waren 35 aktive der Abteilung beteiligt.Ein Dank gilt den Firmeninhabern Peter Fischer und Werner Daub, die uns Ihre Werkstatt als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt haben. Ebenso herzlichen Dank an die Familien Fischer und Daub für die Verpflegung nach der Übung. Bei einem gemütlichen Abendessen saßen die Mitglieder der Kleingartacher Floriansjünger noch einige Stunden beisammen.