Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Alarm bei Feuerwehren schlägt jetzt digital

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Sabine Friedrich, HSt

Ein Gedudel erfüllt den Versammlungsraum im Feuerwehrhaus. Wie bei einem disharmonischen Kanon tönt es aus den Meldeempfängern der mehr als 60 Männer und Frauen. „Tonfolge“ leuchtet auf dem Display auf. Kein Gerät bleibt stumm und textlos. Der „finale Test“, wie ihn Kreisbrandmeister Uwe Vogel bezeichnet, ist erfolgreich. Die Lauffener Feuerwehr ist im digitalen Zeitalter angekommen. Wie inzwischen auch alle anderen Wehren in den 46 Kommunen des Landkreises Heilbronn. Die Umstellung von der veralterten analogen auf die moderne Alarmierung abgeschlossen. „Ich bin wunschlos glücklich“, sagt Kommandant Heiner Schiefer. „Eigentlich war es uns klar, dass es funktioniert.“

Abhörsicher

Der Landkreis hat sich ans digitale Netz der Stadt Heilbronn angedockt und es erweitert. Jetzt verfügt er über ein eigenes System, abhörsicher, über das die Nachrichten verschlüsselt übertragen werden. 28 Basisstationen wurden aufgebaut, auf Wasserhochbehältern, Funktürmen oder Industriekaminen.

„Die Kommunen haben uns gut unterstützt“, lobt Vogel. „Die Sendeleistung ist sehr viel geringer als bei einem Mobilfunkmast“, macht er klar. „Das Netz sendet nur, wenn alarmiert wird.“

Funklöcher scheinen passé zu sein. „Wir haben eine bessere Versorgung“, betont Vogel. Schiefer kann das nach den Feldstärkemessungen im Vorfeld nur bestätigen. Die Probleme etwa in der Weststadt Lauffens seien behoben.

Nicht nur Feuerwehren, sondern auch Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und die DLRG sind mit den neuen Geräten ausgestattet. 5175 Stück für je 265 Euro wurden geordert.

Kosten

Nur noch wenige Landkreise in Baden-Württemberg alarmieren analog. Gehört der Kreis Heilbronn zu den Nachzüglern bei der neuen Technik, so hat er jedoch nur fünf Monaten vom Beschluss des Kreistages bis zur Umstellung gebraucht. Die Infrastruktur für das Netz – die digitalen Alarmumsetzer – kostete rund 460.000 Euro, 130.000 Euro flossen vom Land aus Mitteln der Feuerschutzsteuer. Die Ausstattung ist Sache der Kommunen. Sie gaben für die neue Meldeempfänger rund eine Millionen Euro aus. Hinzu kommt die Umrüstung der Sirenen vor Ort, was sich laut Kreisbrandmeister Uwe Vogel pro Stück auf rund 500 Euro beläuft.

Bild: So sieht der neue Empfänger der Einsatzkräfte aus. (Foto: Guido Sawatzki)