Die Abstatter Freiwillige Feuerwehr bekommt einen Kommandowagen. Jetzt beschloss der Gemeinderat, das ehemalige Dienstfahrzeug von Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann zu erwerben und dem Fuhrpark der Abstatter Wehr einzuverleiben.
Im Jahr 2000 wurde es mit einem Konzept für die Zukunft der Feuerwehr beschlossen: Ein Kommandowagen gehört zur Komplettausstattung der Abstatter Feuerwehr dazu. Jetzt bot sich eine Gelegenheit. Der Audi A6 2,5 TDI Avant Quattro von Kreisbrandmeister Hansmann stand zur Disposition. Auf 12 000 Euro beläuft sich der amtliche Schätzwert für das Fahrzeug mit der Erstzulassung 1997 und mit einer Laufleistung von 175 000 Kilometern, die feuerwehrtechnischen Ausstattungsextras inklusive.
Nur die Funkausrüstung kommt noch für rund 3000 Euro dazu, denn die nimmt der Kreisbrandmeister mit in seinen neuen Wagen.
15 000 Euro wird die Gemeinde also investieren, denn der Zuschussantrag ist vom Regierungspräsidium abschlägig beschieden und wird wohl auch im nächsten Jahr keine Aussicht auf Erfolg haben.
Ob die Anschaffung dieses Wagens nun ein „Schnäppchen“ ist, wie Gemeinderätin Sonja Schumm meinte oder nicht, darüber gab es im Rat allerdings Diskussionen. Ingo Rust sah sich nicht in der Lage, diese Ausgaben vor den Bürgern zu vertreten, angesichts der sich seit dem Jahr 2000 ständig verschlechternden Wirtschaftslage und den zahlreichen Spar-Appellen.
Rust hatte sich im Internet und beim Kreisbrandmeister schlau gemacht: Zum einen wäre Abstatt die einzige Gemeinde im Landkreis dieser Größenordung, die dann über einen Kommandowagen, ein Führungsfahrzeug für den Einsatzleiter, verfüge. Zweitens müsste es nicht ein alter Audi Quattro mit vielen Kilometern auf dem Tacho sein. Würde man ein kleineres rotes Auto kaufen, käme man samt feuerwehrtechnischer Zusatzausstattung sicher günstiger weg, so Rust. Außerdem sah er die Notwendigkeit für einen Kommandowagen nicht unbedingt gegeben. Das vorhandene Einsatzleitfahrzeug könnte diesen Zweck genauso erfüllen. Er plädierte dafür, darauf zu warten, dass doch noch ein Zuschuss fließt.
Die Gemeinderäte rechneten hin und her, debattierten über Haltbarkeit und Zuverlässigkeit in Frage kommender Automodelle, und so schlussfolgerte Oliver Schwarz: „Natürlich würden wir niemals einen neuen Audi A6 Quattro für unsere Feuerwehr anschaffen, wenn aber die Zusatzausstattung in den 15 000 Euro für den Gebrauchten schon drin ist und wir laut Feuerwehr allein dafür 7000 Euro ausgeben müssten, können wir genauso gut das Auto vom Kreisbrandmeister kaufen.“
Schließlich waren bis auf vier Räte alle dafür, des Kreisbrandmeisters ausrangierten Audi zu kaufen, bevor ihn am Ende eine andere Gemeinde noch wegschnappen kann.