Neckarsulm, den 9. Oktober 1949. Im St. Paulus Gemeindehaus wird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn gegründet. Am 12. Oktober 2024, also fast genau 75 Jahre später, feiert der Kreisfeuerwehrverband am selben Ort sein Jubiläum. Der Heilbronner Verband ist dabei einer der beiden ältesten in Baden-Württemberg. Lediglich im Kreis Heidenheim wurde auch 1949 ein Kreisfeuerwehrverband gegründet. Und nicht nur das ist eine Besonderheit – er besteht eigentlich auch aus zwei Kreisen – dem Landkreis und dem Stadtkreis Heilbronn. Damit ist der zweitgrößte Kreisverband einmalig im Land.
Kameraden in Gefangenschaft, kaum Ausrüstung, das meiste zerstört. Es war keine leichte Zeit, als Kreisbrandinspektor Karl Rebmann 1949 die Gründung des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn anstößt. Die Landkreiskommunen waren sofort dabei, kurz darauf auch die Stadt Heilbronn. Weitere Meilensteine in den 75 Jahren waren unter anderem 1961 die Gründung der ersten Jugendfeuerwehr in Neckarsulm, die erste Feuerwehrfrau im Verbandsgebiet 1979 in Güglingen oder die Gründung der Kameradschaftshilfe.
„Leider werden wir das 100-Jährige voraussichtlich nicht mehr hier in diesen Räumlichkeiten feiern können“, bedauert der Neckarsulmer Oberbürgermeister Steffen Hertwig, „Die Katholische Kirche hat beschlossen dieses Gelände zu veräußern und der Saal wird wohl Geschichte sein.“
Eine Erfolgsgeschichte interkommunaler Zusammenarbeit, Interessenvertreter, Ratgeber und auch Lobbyisten. Kreis- und Stadtgrenzen spielen keine Rolle. Landrat Norbert Heuser und Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel schätzen unisono das „unverzichtbare Netzwerk mit Haltung, Mut, Engagement und Kameradschaft“.
Professor Hermann Schröder hob als Festredner die Wichtigkeit der Verbände als Sprachrohr gegenüber der Politik und Kommunen hervor - „Wenn es die Verbände nicht gebe, müsse man sie erfinden“.
Vorsitzender Frank Pitz läutete mit der Ernennung von Reinhold Gall zum Ehrenmitglied den Überraschungs-Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ ein. Staatssekretär Thomas Blenke überbrachte das Ehrenzeichen der Sonderstufe für den überraschten Reinhold Gall. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Dr. Frank Knödler, überreichte ihm daraufhin noch im Anschluss an sein Grußwort das Feuerwehrehrenzeichen der Sonderstufe. „Ich bin nicht selten sprachlos, in den Vorbereitungen für diesen Tag habe ich nie den Punkt Ehrungen gefunden. Dieser wurde einfach so eingefügt.“, so Gall.