Weitere bauliche Feinheiten bei der optischen Gestaltung des neuen Talheimer Feuerwehrhauses wurden jetzt im Gemeinderat festgezurrt. Zum einen ging es um die Gestaltung der Außenfassade. So wie die Natursandsteinmauer auf der Talheimer Burg stellt sich der Stuttgarter Architekt Maximilian Otto die Optik vor. Und darum wünschte er sich, dass sich die Talheimer Gemeinderäte für die hellere Variante des vorgestellten Klinkersteins entscheiden. Zusätzlich solle noch mit einer hellen Fugenfarbe gearbeitet werden, so Ottos Anliegen.
Unterschiede Die Talheimer Räte folgten seinem Rat nach eingehender Diskussion. Vor allem FWV-Gemeinderat Joachim Dürr hätte lieber die dunklere Klinkerfarbe und dazu eine graue Verfugung gehabt. „Sonst sieht die Fassade wie ein einheitlicher Brei aus“, kritisierte er. Eva Volz von der SPD hielt dagegen: Der Klinkerstein sei doch sehr klein und bei einer dunklen Verfugung sähe die Fassade aus wie ein Netz. Auch Bürgermeister Rainer Gräßle schloss sich nach den vielen Informationen beim Vor-Ort-Termin auf der Baustelle, am Nachmittag vor der Gemeinderatsitzung, „ gerne dem Urteil des Fachmannes an“.
Landschafts- und Gartenbauarchitekt Michael Epple stellte die Planung der Außenanlage vor, die einstimmig durchgewunken wurde. Der Talheimer Architekt will eine Anregung von CDU-Rat und Feuerwehrmann Markus Schüchtle noch einarbeiten. Dieser plädierte für einen Fahrradständer am Rand des Hofes. „Die Jugendlichen kommen in der Regel mit dem Rad, und das sollte nicht an der Hauswand angelehnt werden“, so der stellvertretende Feuerwehr-Kommandant.
Kontrovers diskutiert wurde die Gestaltung einer etwa 45 Meter langen begrünten Betonmauer am Rande des Feuerwehrhofes. Die Mauer hat direkt an der Einfahrt eine Höhe von 1,70 Meter und verjüngt sich entlang der Straße Richtung Ortszentrum auf einen Meter Höhe. „Wir brauchen diese begrünte Wandscheibe, um das Gefälle auszugleichen“, erklärte Maximilian Otto. Joachim Dürr hakte nach, ob hier nicht ein einfaches Rankgerüst oder ein Zaun ausreiche. Erhard Schoch zeigte sich erschrocken von Höhe und Länge. Er befürchtet Sichtbehinderungen bei der Ausfahrt.
Zuschlag Der Architekt griff die Bedenken auf und schlug vor, die Mauer erst mit einem Abstand von fünf Metern zur Ausfahrt anfangen zu lassen. Mit acht Ja- Stimmen wurde die mit wildem Wein „zu begrünende Wandscheibe“ (Otto) akzeptiert. Das planende Statikerbüro Peter Baustatik GmbH bekam dafür eine Pauschale von 1500 Euro zusätzlich genehmigt. Außerdem gab der Rat für statische Berechnungen am Übungsturm weitere 1500 Euro frei.
Bild: Die geplante etwa 45 Meter lange Mauer entlang der Straße beim neuen Feuerwehrhaus wird kontrovers diskutiert im Talheimer Gemeinderat. (Foto: Weimar)