01.10.2005 ?Die Leistungen der Feuerwehren für das Gemeinwohl und für die Bürgerinnen und Bürger ist unbestritten und von großer Bedeutung.? Das sagte Innenminister Heribert Rech bei der Verbands- und Vereinsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes am Samstag, 1. Oktober 2005, in Aalen. Allein in diesem Jahr hätten die Flutkatastrophe in Südostasien, das Hochwasser im August in Südbayern und in den angrenzenden baden-württembergischen Gebieten sowie nicht zuletzt die Hurrikan-Katastrophe mit ihren verheerenden Auswirkungen in den Vereinigten Staaten von Amerika einmal mehr vor Augen geführt, ?in welch verletzlicher Umwelt wir leben?. Auch dem Bevölkerungsschutz komme deshalb eine immer größere Bedeutung zu.
Die Feuerwehren in Baden-Württemberg seien eine wesentliche Säule des Bevölkerungsschutzes und leisteten einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit - nicht nur bei ?alltäglichen? Ereignissen, sondern auch bei außergewöhnlichen Gefahrenlagen. Die Verbesserung und Weiterentwicklung der Strukturen im Bevölkerungsschutz werde auch in Zukunft zu den wichtigsten und vordringlichsten Aufgaben gehören.
Angesichts der Sparzwänge von Land und Kommunen sei die Prognose des Finanzministeriums, wonach mit den im Staatshaushaltsplan für den Feuerwehrbereich vorgesehenen 49 Millionen Euro für 2005 und 50 Millionen Euro für 2006 gerechnet werden könne, eine erfreuliche Nachricht. ?Dieser Beitrag versetzt uns in die Lage, notwenige und zweckmäßige Beschaffung zu unterstützen und zu fördern?, so der Innenminister. Die massive Belastung der öffentlichen Haushalte zwinge zu Überlegungen, wo es innerhalb der Feuerwehren gegebenenfalls Reformansätze gibt. Rech appellierte: ?Prüfen Sie Verbesserungen und Einsparpotenziale im Feuerwehrbereich und gehen Sie dort, wo sich Ansätze ergeben, die notwendigen Maßnahmen konsequent an.?
Im Mittelpunkt der Bemühungen stünden aber nicht nur die Technik, sondern auch die Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen. Rech: ?Dafür ist das große Sozialwerk der baden-württembergischen Feuerwehren eine gute Einrichtung, die wir gerne unterstützen.? Es erfülle ihn mit großer Freude, dass die Förderung einer Modernisierung des Gästehauses St. Florian am Titisee im Entwurf des Nachtrags zum Staatshaushaltsplan 2006 vorgesehen worden sei. Das Kabinett habe dem Nachtragshaushalt zugestimmt. ?Damit werden wir, wenn der Nachtragshaushalt noch alle parlamentarischen Hürden nimmt, das Gästehaus St. Florian mit 4,5 Millionen Euro bezuschussen, aufgeteilt in fünf Jahresraten zu je 900.000 Euro?, sagte Rech. Mit der Beteiligung des Landes an der Renovierung des Feuerwehrgästehauses wolle die Landesregierung auch in schwierigen Zeiten ein Zeichen für die Feuerwehr setzen und besonders das große Engagement der meist ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen würdigen, die sich im Einsatz oft in Lebensgefahr begeben würden.
Ein wichtiges Glied im Gefüge der Feuerwehren sind laut Rech die Jugendfeuerwehren: ?Sie sind nicht nur Garant der Nachwuchssicherung, sondern vor allem eine gut funktionierende Jugendorganisation, in der unsere Kinder und Jugendlichen Werte wie Achtung, Toleranz und Hilfsbereitschaft erfahren.? Seit Beginn des vom Innenministerium initiierten Programms der Landesstiftung zur Gründung von Jugendfeuerwehren im Jahr 2003 seien im Land 75 neue Jugendfeuerwehren mit rund 1.000 neuen Mitgliedern ins Leben gerufen worden. Dieser Erfolg verpflichte dazu, weiterzumachen, und deswegen sei das Förderprogramm um ein weiteres Jahr verlängert worden.
?Für ihre Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit verdienen die Feuerwehrangehörigen allergrößten Dank und Respekt, ganz besonders diejenigen, die Führungsverantwortung übernehmen und einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit für diese Aufgabe opfern. In unserer Zeit, die zunehmend von Individualisierung geprägt ist, ist dies keine Selbstverständlichkeit?, schloss der Minister.
Quelle: Innenministerium