Die vielen Unwettereinsätze haben geschlaucht. Die Bilanz der Fluttage, an denen immer wieder extreme Gewitterfronten über die Region zogen, liest sich aus Feuerwehrsicht so: Zu 160 Unwettereinsätzen rückte die Heilbronner Wehr seit dem nachtschwarzen Freitagabend vor einer Woche in der Stadt aus. 254 Kräfte waren im Einsatz, 1000 Einsatzstunden kamen zusammen.
Im Landkreis waren es rund 200 Unwettereinsätze, 2000 Einsatzkräfte und etwa 2000 Einsatzstunden. Über die Hälfte aller verfügbaren Feuerwehrmitglieder war bei den Wolkenbrüchen draußen. „Wir hatten noch Reserven", sagt Vogel. Die Belastung aber sei enorm gewesen. „Man wird schmutzig, nass, die Stiefel sind voller Wasser."
Die Feuerwehr wird zur Wasserwehr, Unwettereinsätze nehmen zu. „Es kommt häufiger vor als früher, dass wir die Leitstelle nach Unwetterwarnungen aufstocken", vergleicht Jochim. „Bedenklich" nennt Kollege Vogel die Entwicklung.
Vergebene Mühe
54 Tauchpumpen, 22 Wassersauger sowie 2200 gefüllte Sandsäcke hat die Heilbronner Feuerwehr im Lager. Der Einsatz der Pumpen mache aber nur Sinn, wenn das Wasser wieder sinkt. „Sonst würden wir im Kreis pumpen und das Wasser läuft wieder rein", erklärt der Kommandant. Ob das Nass im Keller 15 Minuten oder zwei Stunden stehe, sei egal. „Der Schaden ist der gleiche."
Auf rund 50 000 Euro taxiert der Stadtfeuerwehrchef die Kosten der Einsätze, im Landkreis sind es etwa 80 000 Euro. Müssen wassergeplagte Bürger die Einsätze bezahlen? Bei einem „öffentlichen Notstand" werden die Kosten nicht in Rechnung gestellt. Ein flächendeckendes Schadensereignis müsste hierfür vorliegen. Noch haben Städte und Gemeinden nicht entschieden. „Das wird auch noch ein paar Tage dauern", ist Jochim sicher. Ein Beispiel zeigt: Bei einem Pumpeinsatz von zwei Mann über zwei Stunden fallen 100 bis 150 Euro Gebühr an.
Gestern Nachmittag gab es keine neuen Unwetterwarnungen. Zeit zum Durchatmen für die Floriansjünger. Uwe Vogel: „Die brauchen wir jetzt auch mal."