Wie wichtig Feuerwehren sind, konnte und musste die Freiwillige Feuerwehr Möckmühl in den vergangenen Wochen immer wieder und noch häufiger als sonst unter Beweis stellen. Kommandant Uwe Thoma schaut auf rund 30 Einsätze in zehn Wochen zurück. Dabei ging es um einen Wohnungsbrand, mehrere Flächenbrände, Windbruch, auslaufenden Kraftstoff, einen verletzten Schwan und die Bergung eines leblosen Menschen aus der Jagst. In den vergangenen Jahren verzeichnete die Statistik im ganzen Jahr im Durchschnitt 60 Einsätze.
Trotz der zahlreichen echten Einsätze verzichten Thoma, sein Stellvertreter Hans-Jörg Stammer und die vier Abteilungskommandanten Rudolf Essig, Frank Bareiß, Wilfried Willig und Eberhard Thierl nicht auf Übungen. Für die Möckmühler Floriansjünger gibt es ein Aufgabenfeld, das anderen Feuerwehren erspart bleibt: Die Jagst ist ein bei Hochwasser schnell fließendes Gewässer, und Uwe Thoma und seine Spezialisten müssen auch für Einsätze auf und im Wasser gewappnet sein. Es gibt zwar die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), aber wenn die Spezialisten im und auf dem Wasser noch nicht da sind, muss die Feuerwehr handeln.
Übungen Deshalb wird auch mit Schlauchbooten auf der Jagst geübt. Der Kommandant erklärt: „Die Einsatzkräfte müssen mit dem Boot umgehen können und wissen, was in der Strömung beachtet werden muss. Das Bergen eines Menschen vom Wasser in ein Boot ist gar nicht so einfach.“ Sogar in den Sommerferien übten die Möckmühler Wehrleute mit ihren Schlauchbooten.
Die Freiwillige Feuerwehr Möckmühl wurde 1863 gegründet. Vorher gab es die Pflichtwehr. Im Jahr 1971 wurde die ehemals badische Gemeinde Korb eingemeindet, und so bildete sich auch die erste Abteilungswehr. Zwei Jahre später kam die Gemeindereform und mit dieser die beiden neuen Ortsteile Bittelbronn und Ruchsen. 1976 folgte die Gemeinde Züttlingen. Damit gab es eine vierte Abteilung.
Neben der fundierten Ausbildung, auf die Uwe Thoma und seine Kommandantencrew viel Wert legen, ist auch eine gute Ausrüstung erforderlich. Diese ist in Möckmühl vorhanden, wofür der Kommandant dem Bürgermeister, der Verwaltung und den Gemeinderäten dankbar ist, wie er sagt. Auch er weiß, dass die Entscheidungen über Anschaffungen bei der Feuerwehr nicht immer einfach sind, denn derartiger Schutz kostet viel Geld. So zum Beispiel die Drehleiter für ungefähr 600 000 Euro. Aber diese wird bei Wohnungsbränden dringend zur Rettung von durch Flammen eingeschlossene Menschen und zum Löschen von oben gebraucht. Letzteres spielt insbesondere bei Bränden in der historischen Altstadt von Möckmühl unter Umständen eine große Rolle.
Autobahn Die Fahrzeuge müssen mit der neuesten Technik ausgerüstet und ausreichend motorisiert sein. Das nicht nur, weil die Kommune ein recht großes Gebiet umfasst, sondern auch, weil die Möckmühler Feuerwehr zusätzlich für die Unterstützung und Hilfeleistung in den Nachbargemeinden des nördlichen Landkreises sowie auf rund 30 Kilometern der Autobahn 81 zuständig ist. Uwe Thoma und seine Mannschaften können auf insgesamt 14 Einsatzfahrzeuge zurückgreifen.
Bild: Auch das Einladen des Schlauchbootes üben die aktiven Feuerwehrleute regelmäßig. Foto: Agentur Kochertal